LINDAU — Die Lindau­er Stadt­bus­se sollen weiter­hin mit Diesel-Antrieb fahren. Der Stadt­rat hat einen alten Beschluss zum Kauf von Elektro­bus­sen gekippt. Damit spare die Stadt 1,6 Millio­nen Euro, berich­tet die Schwä­bi­sche Zeitung. 

Oberbür­ger­meis­te­rin Claudia Alfons habe Beden­ken, dass die Mehrkos­ten die Stadt dazu zwingen könnten, Fahrprei­se drastisch anzuhe­ben, Linien zu verkür­zen oder den Halbstun­den­takt zumin­dest zeitwei­se aufzu­ge­ben. Dann werde es aber schwie­ri­ger, Lindau­er und Gäste dazu zu bringen,  mit dem Bus zu fahren. Ihr seien volle Diesel­bus­se lieber als leere E‑Busse.

Laut Schwä­bi­scher Zeitung habe der Lindau­er Kämme­rer Felix Eisen­bach vorge­rech­net, dass die Stadt beim Verzicht auf Elektro­bus­se jeweils 200.000 Euro jährlich sparen könne. Bisher zahle die Stadt pro Jahr 1,3 Millio­nen Euro für den Stadt­bus, die Stadt­wer­ke trügen 1,7 Millio­nen Euro.

Stadt­werk­e­chef Hannes Rösch habe erklärt, dass die elf Jahre alten und zerschlis­se­nen Busse unbedingt ausge­tauscht werden müssten. Da die Diesel­an­triebs­tech­nik für Busse im kommen­den Jahr aus Klima­schutz­grün­den verbo­ten würde, müsse schnell bestellt werden.

Stadt­bus­chef René Pietsch bevor­zu­ge zwar wegen des Klima­schut­zes  grund­sätz­lich Elektro­bus­se. Aus finan­zi­el­len Gründen sei ihm jetzt aber der Diesel lieber.

Viele der Lindau­er Räte wollten langfris­tig auf den noch umwelt­freund­li­che­ren Wasser­stoff­an­trieb setzen. Sie hätten die Hoffnung geäußert, dass diese Technik in fünf Jahren ausge­reif­ter und kosten­güns­ti­ger zu haben sein werde als heute. Da zu diesem Zeitpunkt ein Kauf von sieben weite­ren Bussen anste­he, wolle man dann auf Wasser­stoff setzen. Und deshalb lohne es sich jetzt nicht,  mehr als eine Milli­on Euro in Ladege­rä­te und Strom­ver­sor­gung des ZUP zu investieren.