BERLIN (dpa) — Bundes­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lindner (FDP) hat die Forde­rung seines baden-württem­ber­gi­schen Amtskol­le­gen Danyal Bayaz (Grüne) nach einem «Kriegs­so­li» zurück­ge­wie­sen. Massi­ve Steuer­erhö­hun­gen wie ein «Kriegs­so­li» seien geeig­net, die wirtschaft­li­che Entwick­lung zu stran­gu­lie­ren, warnte Lindner am Freitag. «Wir brauchen mehr Wachs­tums­im­pul­se, mehr Gründun­gen, mehr Überstun­den, um unseren Wohlstand zu sichern. Steuer­erhö­hun­gen würden die Stärkung der Wirtschafts­la­ge sabotie­ren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Wegen der großen Belas­tung durch Ukrai­ne-Krieg und Corona-Pande­mie hält Bayaz Steuer­erhö­hun­gen nach der Krise für unver­meid­bar. «Warum nicht so etwas wie einen Kriegs­so­li in so einer schwie­ri­gen Zeit», hatte der Grünen-Politi­ker am Donners­tag in der SWR-Sendung «Zur Sache Baden-Württem­berg» gesagt. Die Ampel habe in ihrem Koali­ti­ons­ver­trag zwar Steuer­erhö­hun­gen ausge­schlos­sen. Aber wenn diese Krise einmal vorbei sei, müsse die Frage beant­wor­tet werden, wer die Rechnung für die Hilfs­pa­ke­te und das Sonder­ver­mö­gen für die Bundes­wehr bezahle.

Lindner sagte: «Wir sind in einer fragi­len Lage. Einer­seits fürch­ten die Menschen, durch die Infla­ti­on ihr Leben nicht bezah­len zu können. Anderer­seits muss ein Absturz der Wirtschaft verhin­dert werden.» Das Einhal­ten der Schul­den­brem­se sei ein wichti­ger Beitrag zur Infla­ti­ons­be­kämp­fung. «Die auch für Baden-Württem­berg stark steigen­den Zinsen sollten meinen geschätz­ten Kolle­gen veran­las­sen, dem Bund keine neuen Schul­den zu empfeh­len», sagte der FDP-Vorsitzende.