BERLIN/TÜBINGEN (dpa) — Das Testen auf Corona-Infek­tio­nen muss aus Sicht der Tübin­ger Pande­mie­be­auf­trag­ten Lisa Feder­le mittel­fris­tig an die Bürger übertra­gen werden. Das bundes­weit beach­te­te Modell­pro­jekt in der Univer­si­täts­stadt sei sehr aufwen­dig und teuer. Jeder Test an einer der neun Teststa­tio­nen in Tübin­gen koste den Steuer­zah­ler 15 Euro, sagte Feder­le am Samstag bei einer Online-Diskus­si­ons­ver­an­stal­tung der Bundes­re­gie­rung, bei der Bürge­rin­nen und Bürger unter anderem Gesund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) Fragen stellen konnten. Daher müsse man die Verant­wor­tung für die Selbst­tests «schon in die Hände der Bevöl­ke­rung geben».

Tübin­gen testet seit knapp zwei Wochen, ob mehr Öffnungs­schrit­te mit möglichst flächen­de­cken­dem Testen umsetz­bar sind, ohne dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich zunimmt. Menschen können in der Stadt kosten­lo­se Tests machen, das Ergeb­nis wird beschei­nigt. Mit dem Zerti­fi­kat können die als gesund getes­te­ten Perso­nen zum Beispiel in Modelä­den einkau­fen, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen.

Auch in Tübin­gen stiegen die Corona-Zahlen zwar wieder, räumte Feder­le in der Video-Konfe­renz ein. Trotz der zahlrei­chen Tests sei der Anstieg aber nicht stärker als im Landesvergleich.