BIBERACH – Ein Erfolg auch in schwierigen Zeiten: Das vielfältige Veranstaltungsprogramm der Stadtbücherei Biberach zum landesweiten Literaturfest „Frederick“ vom 7. bis 23. Oktober hatte auch in diesem Jahr wieder einige Höhepunkte zu bieten. An den 14 Veranstaltungen nahmen 20 Schulklassen und zwei Kindergartengruppen teil. Insgesamt kamen etwa 900 Besucher zu den Frederick-Wochen.
Nachdem im Frühjahr die beliebten Durchblick-Wochen mit rund 18 Veranstaltungen aufgrund des Lockdowns kurzfristig abgesagt werden mussten, freuten sich alle Schulen auf die Frederick-Tage im Oktober. Alles war geplant, als die erste Hiobsbotschaft die Stadtbücherei erreichte. Den Biberacher Kindergärten war es nun nicht mehr erlaubt Veranstaltungen außerhalb der Einrichtung zu besuchen. Damit die Kindertheater nicht abgesagt werden mussten, erklärten sich die Künstler bereit auch für Erstklässler zu spielen. Es wurde also erst mal umgeplant. Zwei Kindergärten der Nachbargemeinden besuchten dann doch das Kindertheater „Die Super-Elli“ und erlebten einen kurzweiligen Vormittag in der Bücherei.
Unter Hygienebedingungen fanden in der folgenden Woche Autorenbegegnungen mit Sabine Bohlmann, der Stimme der maulenden Myrthe aus Harry Potter und Autorin der Kinderbuchreihe um „Frau Honig“, mit Julia Ginsbach, bekannt durch die „Tafiti-Bücher“ und einer richtigen Notfallärztin, Sybille Mottl-Link, statt, die den Kindern in ihrem Puppencomedy-Programm erklärte, was in einem menschlichen Körper so los ist.
Dann folgte aber am Freitagnachmittag schon die zweite Hiobsbotschaft. Aufgrund der neuen Landesverordnung durften nun auch Schulen keine außerunterrichtlichen Veranstaltungen mehr besuchen. Das Kindertheater musste ganz abgesagt werden, ebenso der Besuch des afrikanischen Geschichtenerzählers Ibo Ndiaye. Zur Freude der Schülerinnen und Schüler konnten die Autorenbegegnungen mit Anke Fausts „Esel und Hörnchen“, dem „wilden Uff“ Michael Petrowitz und Patricia Prawitts „Rap-Huhn“ an drei Biberacher Kooperationsschulen der Stadtbücherei verlegt werden. So erhielten immerhin neun Schulklassen eine Art kulturelle Notfallversorgung.
Auch die Roboter-Werkstatt und der Mint-Workshop „Ozobot“, der in Kooperation mit dem Stadtteilhaus Gaisental initiiert wurde, konnten unter Hygienebedingungen in der Lernwerkstatt der Stadtbücherei gut durchgeführt werden.
Information
Der Frederick-Tag wurde 1997 mit dem Ziel initiiert, bei Kindern und Jugendlichen die Lust am Lesen zu steigern. Seither wirbt das Land Baden-Württemberg jährlich in der Zeit vor und nach dem 20. Oktober mit dem Frederick-Tag für eine aktive Leseförderung, für eine Verbesserung der Lesekompetenz sowie den Umgang mit Literatur. Seinen Namen hat der Frederick-Tag in Anlehnung an das Kinderbuch „Frederick” von Leo Lionni bekommen.