STUTTGART (dpa/lsw) — Der bundes­wei­te Streik der Gewerk­schaft Deutscher Lokomo­tiv­füh­rer (GDL) bei der Deutschen Bahn hat am Montag­mor­gen für zahlrei­che Zugaus­fäl­le und ‑verspä­tun­gen in Baden-Württem­berg gesorgt. Der Ausstand im Perso­nen­ver­kehr habe um 2.00 Uhr begon­nen, bestä­tig­te eine Bahn-Spreche­rin. Der Ersatz­fahr­plan sei ohne Auffäl­lig­kei­ten angelau­fen, hieß es am Montagmorgen.

Im Regio­nal­ver­kehr versu­che man den Fahrgäs­ten weiter­hin ein verläss­li­ches Grund­an­ge­bot zu bieten. Bundes­weit sollen rund 40 Prozent des planmä­ßi­gen Fahrplans angebo­ten werden. Eine solche Prozent­an­ga­be sei für Baden-Württem­berg nicht möglich, sagte die Spreche­rin der Bahn. «Es ist regio­nal wirklich unter­schied­lich.» Zudem gebe es einige Wettbe­wer­ber auf den Schie­nen, die vom Streik nicht betrof­fen seien. Die S‑Bahnen sollen auf allen Linien im Stunden­takt fahren.

Alle Fahrgäs­te sollten vorab Online auf bahn.de oder in der DB-App ihre Verbin­dun­gen überprü­fen, beton­te die Bahn-Spreche­rin. «Das Angebot kann sich im Lauf des Tages verändern.»

Schon seit Samstag­nach­mit­tag bestreikt die Gewerk­schaft den Güter­ver­kehr. Die Lokfüh­rer­ge­werk­schaft kämpft um mehr Geld und besse­re Arbeits­be­din­gun­gen für ihre Mitglie­der. Nicht bestreikt werden Konkur­ren­ten der Deutschen Bahn. Aller­dings sind auch bei ihnen Einschrän­kun­gen in Folge der Streiks möglich.

Bundes­weit hat die Deutsche Bahn 75 Prozent ihrer Fernzü­ge gestri­chen und rechnet auch im Regio­nal­ver­kehr mit zahlrei­chen Ausfäl­len und Verspä­tun­gen. Am Freitag hatte die GDL angekün­digt, den Fern- und Regio­nal­ver­kehr ab Montag, 2.00 Uhr, für 48 Stunden bundes­weit zu bestreiken.

Die GDL-Mitglie­der strei­ken für höhere Gehäl­ter und besse­re Arbeits­be­din­gun­gen. Unter anderem verlan­gen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlus­ten über eine länge­re Zeit strecken. Dahin­ter schwelt ein Streit zwischen GDL und der größe­ren Eisen­bahn- und Verkehrs­ge­werk­schaft EVG darum, wer letzt­lich die Tarif­ver­trä­ge mit dem Unter­neh­men maßgeb­lich aushandelt.