KÖLN (dpa) — Die 17. Staffel ihrer Model­show hat Heidi Klum unter das Motto Vielfalt gestellt. Die vorde­ren drei Plätze belegen trotz­dem drei Blondi­nen — eine fällt aus der typischen Altersgruppe.

Die 18 Jahre alte Öster­rei­che­rin Lou-Anne ist Siege­rin von «Germany’s Next Topmo­del». Die 1,83 Meter große blonde junge Frau setzte sich am Donners­tag­abend in der Final­show gegen vier weite­re Finalis­tin­nen von Heidi Klums Casting­show durch.

Darun­ter war die wohl ungewöhn­lichs­te Konkur­ren­tin, die es bisher bei der Show gab: Lou-Annes Mutter (50), die es auf Platz drei schaff­te. Mit dem Live-Finale in Köln ist die bisher vielfäl­tigs­te Staffel zu Ende gegan­gen. Klum hatte auf Diver­si­tät gesetzt, alle Größen, Figuren und Alters­grup­pen waren erlaubt.

«Ich gönne es ihr mehr als mir», sagte die Dritt­plat­zier­te Marti­na über ihre Tochter nach der Entschei­dung und sprach stolz über ihr «Mutter­herz». Sie sei sehr stolz auf ihre Tochter. «Ich habe alles bekom­men, was ich wollte.» In der letzten Sendung der Staffel mussten das Mutter-Tochter-Duo und die Konkur­ren­tin­nen noch mehre­re Walks und ein Fotoshoo­ting bestrei­ten. Auf Platz zwei schaff­te es Luca (20).

Jenseits des Sieger­trepp­chens lande­ten die Berli­ne­rin Noella (25, Platz vier) und Anita aus Neustadt an der Donau (21, Platz fünf). Der Perso­na­li­ty-Award wurde diesmal an Kandi­da­tin Sophie (19) verge­ben. Laut ProSie­ben sahen insge­samt 4,46 Millio­nen Zuschau­er an dem Abend die Final­show im TV.

Stolze Mutter gönnt Tochter den Sieg

«Ich gönne es ihr mehr als mir», sagte die Dritt­plat­zier­te Marti­na nach der Entschei­dung und sprach stolz über ihr «Mutter­herz». Sie sei sehr stolz auf ihre Tochter. «Ich habe alles bekom­men, was ich wollte.» In der letzten Sendung der Staffel mussten das Mutter-Tochter-Duo und seine Konkur­ren­tin­nen noch mehre­re Walks und ein Fotoshoo­ting bestreiten.

Für jeden Walk stand dabei ein Designer oder eine Designe­rin Pate und stell­te die Outfits zur Verfü­gung. So liefen die Kandi­da­tin­nen in Entwür­fen von Jeremy Scott als opulen­te Möbel­stü­cke über die Bühne und wurden von Marina Hoerman­se­der in eine bunte Buchsta­ben­sup­pe verwan­delt. Julien MacDo­nald statte­te den Walk der Top 20 aus, der sich auf einer New Yorker Straßen­kreu­zung mitsamt gelben Taxen abspielte.

Heidi Klum als musika­li­scher Act

Als Stargäs­te waren in diesem Jahr die italie­ni­schen ESC-Gewin­ner Månes­kin mit dabei. Den zweiten musika­li­schen Beitrag des Abends liefer­te Klum gleich selbst: Unter­stützt von ihrem Ehemann Tom Kaulitz sang sie «Chai Tea with Heidi», den Titel­song der Staffel. Rapper Snoop Dogg, der den Song gemein­sam mit Klum aufge­nom­men hatte, wurde als Hologramm einge­spielt. «Es tut mir leid, wenn’s schief war und euch jetzt die Ohren wehtun», sagte Klum nach der Perfor­mance. «Ich habe es versucht.»

Erstmals seit Beginn der Corona-Pande­mie konnten die Famili­en und Freun­de der Kandi­da­tin­nen wieder live im Studio bei der Entschei­dung mitfie­bern — aller­dings galt im Publi­kum eine Masken­pflicht. «Ich kann’s nicht glauben», sagte Gewin­ne­rin Lou-Anne nach der Entschei­dung. Sie habe immer noch das Gefühl, sich in einer Probe zu befin­den und das eigent­li­che Finale noch vor sich zu haben.

17. Staffel mit «Diversity»-Fokus

Mit beson­de­rem Fokus auf «Diver­si­ty», also Vielfalt, war die ProSie­ben-Show in diesem Jahr in die 17. Staffel gestar­tet. Nachdem 2021 mit Alex Mariah Peter zum ersten Mal ein Trans­gen­der-Model gewon­nen hatte, waren die Top 20 diesmal tatsäch­lich so unter­schied­lich wie noch nie. Mit Marti­na schaff­te es schließ­lich erstmals auch ein älteres Model ins Finale.

In dieser Staffel habe es immer wieder Kritik an ihren Models gegeben, sagte Klum in der Sendung und erklär­te, dass die Modebran­che gerade erst dabei sei, sich zu ändern. «Liebe Kriti­ker, ich muss Sie enttäu­schen: Wir machen genau­so weiter wie bisher!», rief die «Model­m­ama» in die Kameras.

Tatsäch­lich wurde in den vergan­ge­nen Wochen die alljähr­li­che Kritik an der Sendung wieder lauter. Dabei stand auch das Diver­si­ty-Motto im Fokus — wobei Kritik­punkt in der Regel gar nicht die Teilnah­me von Frauen war, die neue Model­ty­pen reprä­sen­tie­ren, sondern der Wider­spruch zwischen dem neuen Image der Sendung und frühe­ren Staffeln, in denen Klum und ihre Co-Juroren immer wieder kritisch bis abwer­tend über das Ausse­hen teils minder­jäh­ri­ger Models gespro­chen hatten.

Kritik auf Twitter

Diese Kehrt­wen­de wurde auch während des Finales auf Twitter aufge­grif­fen. «hör auf damit so zu reden, als ob du diver­si­ty erfun­den hast», twitter­te jemand. «Will GNTM gerade echt so tun, als würden sie die Welt retten und die Diver­si­tät fördern? Ja Heidi, du revolu­tio­nierst die Model­welt. Vor paar Jahren war man mit 60kg noch zu fett», laute­te ein anderer Tweet.

Zuletzt hatten mehre­re ehema­li­ge Kandi­da­tin­nen sowie der Youtuber Rezo das Showkon­zept und die Produk­ti­ons­be­din­gun­gen in den sozia­len Medien kritisiert.

Von Rabea Gruber, dpa