STUTTGART (dpa/lsw) — Vor der nächs­ten Corona-Schal­te von Bund und Ländern am Mittwoch hat sich der baden-württem­ber­gi­sche Gesund­heits­mi­nis­ter Manfred Lucha entschie­den gegen eine Locke­rung des Lockdowns ausge­spro­chen. «Es wäre grund­falsch, jetzt irgend­wel­che Signa­le zu Locke­run­gen auszu­sen­den, wenn wir bei der Inzidenz nicht mal nahe der 50er-Marke sind», sagte der Grünen-Politi­ker den «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» und der «Stutt­gar­ter Zeitung» (Diens­tag). Auch der sogenann­te Lockdown light Anfang Novem­ber sei falsch gewesen. Die Vorstel­lung, man könne das Virus wegtes­ten, lenke in die Irre, so Lucha.

Das Ziel der Politik ist es, die Zahl der Neuin­fek­tio­nen landes­weit auf unter 50 pro 100 000 Einwoh­nern in sieben Tagen zu drücken — nur dann seien die Gesund­heits­äm­ter in der Lage, alle Kontakt­per­so­nen nachzu­ver­fol­gen, heißt es.

Lucha rief dazu auf, die Einschrän­kun­gen noch eine Weile zu akzep­tie­ren: «Am Tag vor Weihnach­ten waren wir im Land bei einem Inzidenz­wert von 204,5. Heute sind wir bei 60. Das ist nicht vom Himmel gefal­len, sondern die Frucht unserer gemein­sa­men Anstrengungen.»

Der Lockdown zur Eindäm­mung der Corona-Pande­mie ist bislang bis zum 14. Febru­ar befris­tet. Am Mittwoch wollen der Bund und die Bundes­län­der bei einer Schal­te mit Kanzle­rin Angela Merkel (CDU) beraten, wie es dann weitergeht.