AACHEN/ERKELENZ (dpa) — Der Konflikt um das von Klima­ak­ti­vis­ten besetz­te Dorf Lützer­ath spitzt sich weiter zu — die Räumung könnte bald begin­nen. Die Polizei blickt mit Sorge auf die mögli­che Entwicklung.

Die Aache­ner Polizei schaut «sorgen­voll» auf die kommen­den Tage und Wochen, in denen die Räumung des von Klima­ak­ti­vis­ten besetz­ten Dorfes Lützer­ath begin­nen könnte. «Das wird ein heraus­for­dern­der Einsatz mit vielen Risiken», sagte Polizei­prä­si­dent Dirk Weinspach am Montag­mor­gen im WDR.

In der vergan­ge­nen Woche sei es bei den Lützer­ath-Protes­ten überwie­gend fried­lich geblie­ben — am Sonntag aber sei es «das erste Mal wieder eskaliert». Unter anderem seien Steine geflo­gen. «Das ist erstmal kein gutes Zeichen», sagte Weinspach. Ich hoffe, dass das sich nicht wieder­ho­len wird in der nächs­ten Woche.»

Der Energie­kon­zern RWE will das rheini­sche Lützer­ath im Westen von Nordrhein-Westfa­len abrei­ßen, um die darun­ter gelege­ne Kohle abzubau­en. Boden und Häuser des von Acker­bau gepräg­ten Ortes gehören mittler­wei­le RWE. In den verblie­be­nen Räumlich­kei­ten, deren einsti­ge Bewoh­ner wegge­zo­gen sind, wohnen nun aller­dings Aktivis­ten, die Wider­stand angekün­digt haben. Daher steht wahrschein­lich schon bald ein großer Einsatz der Polizei zur Räumung von Lützer­ath bevor.

Es handle sich bei den Aktivis­ten in Lützer­ath um eine «gemisch­te Szene», sagte Weinspach im WDR. Überwie­gend sei sie «bürger­lich und fried­lich orien­tiert». Ein kleiner Teil sei zu Gewalt­straf­ta­ten bereit. «So war es zumin­dest in der Vergan­gen­heit», sagte Weinspach.