STUTTGART — „Mir ist es wichtig, dass unsere Gastro­no­men gesehen und gehört werden. Unser Gastro- und Hotel­ge­wer­be im Alb-Donau-Kreis beschäf­tigt rund 3.250 Menschen und trägt derzeit eine große Last für uns alle. Sie leisten Tag für Tag großar­ti­ges und brauchen unsere zielge­naue finan­zi­el­le Unter­stüt­zung – aber vor allem auch unsere morali­sche Solida­ri­tät“, so der Landtags­ab­ge­ord­ne­te des Alb-Donau-Kreises Manuel Hagel.

Beim digita­len Austausch mit Touris­mus­mi­nis­ter Guido Wolf MdL hatten die Gastro­no­men und Hoteliers die Möglich­keit, ihre Fragen und Wünsche an die Politik zu adres­sie­ren und den Politi­kern Input zu den bisher beschlos­se­nen Hilfs­maß­nah­men zu geben.

Minis­ter Wolf machte direkt zu Beginn deutlich, dass die aktuel­len Maßnah­men in keiner Weise eine Missbil­li­gung der Gastro­no­mie seien, sondern ausschließ­lich der Reduzie­rung der Kontak­te dienen um die Anzahl der Neuin­fek­tio­nen zu minimie­ren. Gemein­sam mit Manuel Hagel und der ebenfalls zugeschal­te­ten Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ronja Kemmer brach­te er seine  Wertschät­zung der Leistung der Gastro­no­men und deren großem Anteil an der Wirtschafts­kraft des Landes und der Lebens­qua­li­tät für die Menschen im Land zum Ausdruck.

Die DEHOGA-Vorsit­zen­de in Ulm und im Alb-Donau-Kreis Karin Krings beton­te, dass Planungs­si­cher­heit das aller­wich­tigs­te für die Gastro­no­mie sei. „Wir müssen wissen was kommt um unseren Gästen das Beste bieten zu können. Wir sind keine Garagen, die man einfach auf und zu machen kann“, so die Kreis­vor­sit­zen­de der DEHOGA.

Aus den Reihen der Teilneh­mer wurde zum Ausdruck gebracht, dass man der Politik dankbar für Hilfs­pro­gram­me sei, jedoch die derzei­ti­gen Verzö­ge­run­gen bei der Auszah­lung der Novem­ber­hil­fen des Bundes viele Wirte vor große Proble­me stelle.

Ronja Kemmer versi­cher­te darauf­hin sich dafür einzu­set­zen, dass die Hilfs­gel­der rascher ausbe­zahlt werden. Sie verwies ebenfalls darauf, dass die Hilfen auskömm­lich und mit Europa­recht konform sein müssten. Man könne keine Unter­stüt­zung zusichern, welche gegen europäi­sches Recht verstoßen.

Kritisch wurden die Anrech­nun­gen der KfW-Kredi­te auf die Novem­ber­hil­fen des Bundes gesehen. „Dies hilft uns nicht und es führt dazu, dass Hilfs­gel­der nicht in Anspruch genom­men werden können, da kaum einer die Voraus­set­zun­gen erfüllt“ so die Rückmel­dun­gen der Branchenvertreter.

Derzeit übernimmt der Bund ledig­lich 80 Prozent der Haftungs­frei­stel­lung, was zur Folge hat, dass nach wie vor Kredit­an­trä­ge von den Hausban­ken gemacht werden können.

Wolf und Hagel stell­ten sich hinter diese Forde­rung der Gastro­no­mie und warben dabei für das baden-württem­ber­gi­sche Modell, bei dem 100 Prozent Haftungs­frei­stel­lung bei Unter­stüt­zungs­kre­di­ten übernom­men werden, was eine schnel­le Entschei­dung und Auszah­lung durch die Hausban­ken zur Folge hat.

„Gemein­sam mit Guido Wolf und unserer Wirtschafts­mi­nis­te­rin Nicole Hoffmeis­ter-Kraut möchten im Bund einen Vorstoß machen, dass die baden-württem­ber­gi­sche Lösung auch im Bund Anwen­dung findet. Denn nur so können wir sicher­stel­len, dass die Betrof­fe­nen auch tatsäch­lich von den zur Verfü­gung gestell­ten Mittel profi­tie­ren“, so Manuel Hagel.

Nach über einer Stunde inten­si­ver Diskus­si­on waren sich die Vertre­ter der Gastro­no­mie und der Politik vor allem darin einig, dass gerade in krisen­be­haf­te­ten Zeiten der persön­li­che Austausch essen­ti­ell ist, um gemein­sam diese große Heraus­for­de­rung zu meistern.

„Unser Ziel ist es, dass Sie alle, von der Dorfgast­stät­te über den Sterne­koch bis hin zum Bistro, auch nach Corona wieder das Lebens­ge­fühl unserer Region zum Ausdruck bringen können. Ihre Branche steht für Genuss und Lebens­qua­li­tät – dies wollen wir erhal­ten. Dafür machen wir uns stark!“, bekräf­tig­te Manuel Hagel abschließend.