Der deutsche Unter­neh­mer und McFit-Gründer Rainer Schal­ler war mit seiner Familie an Bord des vor Costa Rica verun­glück­ten Flugzeugs. Das bestä­tig­te die Spreche­rin der RSG Group, Jeani­ne Minaty, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. «Wir sind schockiert, fassungs­los und voller Trauer über das tragi­sche Unglück. Die Nachrich­ten der letzten Tage haben uns zutiefst erschüt­tert und unsere Gedan­ken sind in diesen schwe­ren Stunden bei den Angehö­ri­gen.» Minaty bestä­tig­te, dass Schal­ler mit seiner Familie und zwei weite­ren Menschen, darun­ter der Pilot, an Bord des Flugzeugs war. «Da die Situa­ti­on aktuell vor Ort noch unter­sucht wird, können wir uns zum jetzi­gen Zeitpunkt nicht weiter dazu äußern und bitten um Ihr Verständnis.»

Die Maschi­ne war am Freitag­abend auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschol­len. Die Kommu­ni­ka­ti­on sei abgeris­sen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flugha­fen von Limón an der Karibik­küs­te näher­te, teilte das Sicher­heits­mi­nis­te­ri­um mit. «Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flugha­fen Limón vom Radar verschwun­den», sagte der Direk­tor der zivilen Luftfahrt­be­hör­de, Fernan­do Naran­jo. An Bord waren auch die beiden Kinder von Schal­ler und seiner Partnerin.

Rainer Schal­ler wurde 1969 im bayeri­schen Bamberg geboren und gründe­te 1997 sein erstes Fitness­stu­dio in Würzburg. Er setzte auf das Discount­prin­zip im Fitness­be­reich und schaff­te mit McFit eine riesi­ge Studio­ket­te. Zur RSG Group, deren Gründer und Chef Schal­ler ist, gehören auch andere Fitness­mar­ken wie John Reed, Gold’s Gym und Cyber­obics. Aber auch in anderen Berei­chen ist Schal­ler aktiv: Zu dem Konzern gehören beispiels­wei­se auch Model­agen­tu­ren und das Künst­ler­ma­nage­ment Tigerpool.

Schal­ler war auch als Rechte­inha­ber im Zusam­men­hang mit der Lovepa­ra­de-Katastro­phe 2010 in Duisburg mit 21 Toten und mehr als 650 Verletz­ten in die Schlag­zei­len geraten. Als damali­ger Chef der Veran­stal­ter-Gesell­schaft wurde aber nie gegen ihn ermit­telt. In dem späte­ren Straf­pro­zess gegen Mitar­bei­ter der Stadt Duisburg und seiner Firma Lopavent trat er als Zeuge auf. 2020 wurde das Verfah­ren ohne Urteil einge­stellt — wegen vermut­lich zu gerin­ger Schuld. Vor Gericht sprach Schal­ler in dem Prozess im Frühjahr 2018 den Angehö­ri­gen der Opfer sein Beileid aus.