STOCKHOLM (dpa) — Am Montag hat in Stock­holm die Bekannt­ga­be der diesjäh­ri­gen Nobel­preis­trä­ger begon­nen. Für den Medizin-Nobel­preis steht die Entschei­dung fest.

Der Nobel­preis für Medizin geht in diesem Jahr an den in Leipzig forschen­den Schwe­den Svante Pääbo für seine Erkennt­nis­se zur mensch­li­chen Evolu­ti­on. Das teilte das Karolins­ka-Insti­tut am Montag in Stock­holm mit.

Pääbo ist Direk­tor und Wissen­schaft­li­ches Mitglied am Max-Planck-Insti­tut für Evolu­tio­nä­re Anthro­po­lo­gie. Er sequen­zier­te unter anderem als erster Forscher das Neandertaler-Genom.

Die bedeu­tends­te Auszeich­nung für Medizi­ner ist in diesem Jahr mit zehn Millio­nen schwe­di­schen Kronen (rund 920.000 Euro) dotiert.

Seit 1901 haben 224 Menschen den Medizin-Nobel­preis erhal­ten, darun­ter 12 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakte­rio­lo­gen Emil Adolf von Behring für die Entde­ckung einer Thera­pie gegen Diphthe­rie. 1995 erhielt als erste und bislang einzi­ge deutsche Frau Chris­tia­ne Nüsslein-Volhard diese Auszeichnung.

Im vergan­ge­nen Jahr bekamen David Julius (USA) und der im Libanon gebore­ne Forscher Ardem Patapou­ti­an den Preis. Die beiden haben Zellre­zep­to­ren entdeckt, über die Menschen Tempe­ra­tu­ren und Berüh­run­gen wahrnehmen.

Mit dem Medizin-Preis starte­te der Nobel­preis-Reigen. Am Diens­tag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Am Donners­tag und Freitag folgen die Bekannt­ga­ben für den Litera­tur- und den Friedens­no­bel­preis. Die Reihe endet am folgen­den Montag, 11. Oktober, mit dem von der schwe­di­schen Reichs­bank gestif­te­ten sogenann­ten Wirtschafts-Nobelpreis.

Die feier­li­che Verga­be aller Auszeich­nun­gen findet tradi­ti­ons­ge­mäß am 10. Dezem­ber statt, dem Todes­tag des Preis­stif­ters Alfred Nobel.

Bereits am vergan­ge­nen Donners­tag waren die Träger der diesjäh­ri­gen Alter­na­ti­ven Nobel­prei­se von der Right Liveli­hood Stiftung bekannt­ge­ge­ben worden.