Winter­sport in den Weihnachts­fe­ri­en — ja oder nein? Diese Frage beschäf­tigt derzeit viele Menschen in Bayern. Der Arzt, der vor zehn Monaten den ersten Corona-Patien­ten Deutsch­lands behan­delt hat, äußert sich klar.

Es sei anzuneh­men, «dass die Verbrei­tung des Virus über die Aeroso­le auch im Freien gut funktio­niert, wenn man am Skilift oder insbe­son­de­re in Skigon­deln eng zusam­men steht bezie­hungs­wei­se sitzt», sagte Wendt­ner, der vor zehn Monaten die ersten Corona-Patien­ten Deutsch­lands behan­delt hatte. Eine Verbrei­tung durch Après-Ski-Events wie im Frühjahr in Ischgl, obwohl eigent­lich verbo­ten, sei zudem bei Öffnung von Skige­bie­ten nicht völlig auszu­schlie­ßen. Auch auf Skitou­ren solle ausrei­chend Abstand zum Vorder­mann einge­hal­ten werden, um nicht in der Aerosol-Fahne zu laufen. Wendt­ner riet, zu Touren­ge­hern aus anderen Gruppen vorsorg­lich den bekann­ten Abstand mindes­tens zu verdrei­fa­chen, also rund fünf Meter einzuhalten.

Wendt­ner äußer­te die Hoffnung, dass die Infek­ti­ons­zah­len bei Einhal­ten der Maßnah­men bis Weihnach­ten sinken. Aller­dings sei bisher noch keine Trend­wen­de zu sehen. «Wir müssen von dem hohen Level herun­ter­kom­men, weil wir keine unbegrenz­ten Kranken­haus­ka­pa­zi­tä­ten haben», sagte Wendt­ner. «Nicht nur der Blick nach Berlin mit übervol­len Inten­siv­sta­tio­nen durch Covid-19 zeigt inzwi­schen mahnen­de inner­deut­sche Bilder — wir müssen jetzt alles tun, um unser Gesund­heits­sys­tem nicht zu überlas­ten. Alle Klini­ken sind jetzt gefordert.»

In Bayern dürfen Skilif­te, Seilbah­nen und die dazuge­hö­ri­ge Gastro­no­mie während des Lockdowns nicht öffnen. Die Schweiz und Öster­reich wollen ihre Skige­bie­te hinge­gen nicht schließen.