In Deutsch­land ist die Zahl der Single­haus­hal­te zuletzt leicht gestie­gen. Gerade in der Corona-Krise bekom­men allein leben­de Menschen die Auswir­kun­gen beson­ders zu spüren. Wo gibt es die meisten Einzel­haus­hal­te und wer lebt beson­ders häufig allein?

Das entspricht einem Zuwachs von 1,3 Prozent im Vergleich zu 2018, wie das Statis­ti­sche Bundes­amt in Wiesba­den mitteil­te. Der weitaus größte Teil von ihnen (42 Prozent) wohnte demnach in einer Großstadt. 26 Prozent wohnten in mittel­gro­ßen Städten und 32 Prozent in kleinen Gemeinden.

Frauen lebten demnach etwas häufi­ger in Single­haus­hal­ten als Männer, so waren von den 17,6 Millio­nen Bewoh­nern rund 9 Millio­nen weiblich. Das liege unter anderem an ihrer länge­ren Lebens­er­war­tung, erklär­ten die Statis­ti­ker. In Deutsch­land stieg diese zuletzt im Schnitt auf 83,4 Jahre für ein neuge­bo­re­nes Mädchen und 78,6 Jahre für einen Jungen. Aktuell ist der Anteil der allein­woh­nen­den Frauen bei den über 80-Jähri­gen laut Bundes­amt fast vier Mal so hoch wie bei den Männern.

«Große Städte werden zuneh­mend zu Hochbur­gen der Singles und Senio­ren», sagt der Berli­ner Zukunfts­for­scher Daniel Dettling. «Das hat natür­lich sozia­le Konse­quen­zen, das Thema Einsam­keit spielt zuneh­mend eine Rolle.» Was kann dagegen unter­nom­men werden? Künftig gehe der Trend zum Co-Living, also zum gemein­schaft­li­chen Wohnen und Bauen, erklär­te Dettling. Bei solchen Projek­te seien beispiels­wei­se die einzel­nen Wohnun­gen kleiner, dafür würde der Garten zusam­men genutzt oder das Gäste­zim­mer geteilt. Von diesem günsti­ge­ren aber sozia­le­ren Zusam­men­le­ben könnten auch ältere Menschen profitieren.

Aktuell macht sich die Corona-Pande­mie und die damit einher­ge­hen­den Kontakt­be­schrän­kun­gen bei den Allein­le­ben­den beson­ders bemerk­bar. Themen wie Nachbar­schaft und gesell­schaft­li­cher Zusam­men­halt spiel­ten in solchen Zeiten eine beson­de­re Rolle, sagt der Zukunfts­for­scher. «Inter­net­por­ta­le wie nebenan.de sind dann Gold wert.»

Derzeit gibt es hierzu­lan­de etwa 41,5 Millio­nen priva­te Haushal­te. Die Allein­le­ben­den bilden den Angaben zufol­ge die häufigs­te Form, vor den Zweiper­so­nen­haus­hal­ten (13,8 Millio­nen). In Berlin ist sogar mehr als jeder zweite Haushalt ein Single­haus­halt (53 Prozent). Am niedrigs­ten ist der Anteil in Branden­burg mit 40 Prozent.

Bundes­weit erhöh­te sich der Anteil der Einper­so­nen­haus­hal­te zwischen 1991 und 2019 von 34 Prozent auf 42 Prozent. Zeitgleich ging der Anteil der Haushal­te, in denen fünf oder mehr Menschen lebten, von 5 Prozent auf 3,5 Prozent zurück.