BERLIN (dpa) — Städte heizen sich in der heißen Sommer­son­ne beson­ders stark auf — zur Erleich­te­rung der Menschen kann frei verfüg­ba­res Wasser beitra­gen. Künftig soll viel mehr Wasser zum Trinken kosten­los fließen.

Wasser marsch: In Deutsch­lands Städten und Kommu­nen sollen viel mehr öffent­lich zugäng­li­che Trink­was­ser­brun­nen aufge­stellt werden. Ein entspre­chen­der Geset­zes­vor­schlag von Bundes­um­welt­mi­nis­te­rin Steffi Lemke (Grüne) passier­te am Mittwoch das Bundes­ka­bi­nett. «Zugang zu Trink­was­ser muss für alle Menschen in Deutsch­land so einfach wie möglich sein», sagte Lemke.

Der Gesetz­ent­wurf sieht vor, dass Kommu­nen künftig Trink­was­ser­brun­nen beispiels­wei­se in Parks, Fußgän­ger­zo­nen und in Einkaufs­pas­sa­gen aufstel­len — sofern dies technisch machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht.

«Die letzten trocke­nen und heißen Sommer haben uns gezeigt: Andau­ern­de Hitze­wel­len sind kein selte­nes Ereig­nis mehr in Deutsch­land», sagte Lemke. Hitze­wel­len und Trocken­pe­ri­oden nähmen an Häufig­keit und Inten­si­tät zu. Trink­brun­nen mit Leitungs­was­ser gehör­ten zu den Basis­bau­stei­nen einer guten Hitzevorsorge.

«Wenn Kommu­nen jetzt aktiv werden, dann leisten sie einen wichti­gen Beitrag zum Gesund­heits- und vor allem Hitze­schutz von Bürge­rin­nen und Bürger», so Lemke. «Leitungs­was­ser ist ein kontrol­lier­tes Lebens­mit­tel, es spart Energie und wird am Trink­brun­nen verpa­ckungs­frei bereit­ge­stellt — so profi­tiert auch die Umwelt.»

Laut Geset­zes­ent­wurf sollen solche Brunnen künftig standard­mä­ßig zur öffent­li­chen Wasser­ver­sor­gung zählen. Für Städte und Gemein­den soll dies zur Pflicht werden. Sie sollen aber weitge­hen­de Flexi­bi­li­tät bekom­men, was die Lage und die Zahl der Trink­was­ser­brun­nen angeht. Aufge­stellt werden sollen Trink­was­ser­brun­nen an zentra­len, frequen­tier­ten und gut erreich­ba­ren Orten.

Schon heute gibt es laut Minis­te­ri­um deutsch­land­weit mehr als 1300 öffent­li­che Trink­was­ser­brun­nen. In einem ersten Schritt sollen Städte und Gemein­den nun etwa 1000 zusätz­li­che Brunnen aufstel­len, wie das Minis­te­ri­um weiter mitteil­te. Die Geset­zes­no­vel­le soll nun den Bundes­rat passie­ren und dann im Bundes­tag beraten und beschlos­sen werden.