STUTTGART (dpa/lsw) — Zwischen Mannheim und Konstanz sind im März mehr Kinder auf die Welt gekom­men, als in den gleichen Monaten der Vorjah­re. Statis­ti­ker sehen einen zeitli­chen Zusam­men­hang mit der Corona-Pandemie.

Unsicher­hei­ten wegen der Corona-Pande­mie haben viele Paare in Baden-Württem­berg nicht davon abgehal­ten, Kinder in die Welt zu setzen. Nach Angaben des Statis­ti­schen Landes­am­tes in Stutt­gart wurden im März 9330 Mädchen und Jungen im Land geboren. Das waren mehr als acht Prozent mehr Kinder als im März 2020. Damals wurden 8615 Babys geboren. Auch in den Jahren 2019 und 2018 kamen im März jeweils weniger Kinder zur Welt als in diesem Jahr.

Diese Entwick­lung passt zum bundes­wei­ten Trend. In Deutsch­land hatte es im März mit fast 66.000 Neuge­bo­re­nen so viele Gebur­ten wie seit 20 Jahren nicht mehr in einem März gegeben. Das Statis­ti­sche Bundes­amt in Wiesba­den und auch die Stutt­gar­ter Statis­ti­ker haben einen zeitli­chen Zusam­men­hang mit dem Abflau­en der ersten Corona-Welle und Locke­run­gen ab Anfang Mai 2020 ausgemacht.

Aller­dings sei diese Entwick­lung untypisch. «Denn es ist bekannt, dass Paare in gesell­schaft­li­chen Krisen- und Umbruch­si­tua­tio­nen auf die Geburt von Kindern eher verzich­ten», sagte ein Sprecher des Landes­am­tes. So sei beispiels­wei­se die Gebur­ten­ra­te in den ostdeut­schen Bundes­län­dern nach dem Zusam­men­bruch der DDR vorüber­ge­hend auf einen Wert von unter einem Kind je Frau gesun­ken. Und auch die Pande­mie sei mit Unsicher­hei­ten verbun­den. Insofern bleibe es fraglich, ob auch in den kommen­den Monaten mehr Kinder — vergli­chen mit den Vorjah­res­mo­na­ten — auf die Welt kommen.

Die Daten der Statis­ti­ker zeigen, dass die Gebur­ten­zah­len saiso­nal schwan­ken. Üblicher­wei­se werden im Spätsom­mer die meisten Kinder geboren, in den Winter­mo­na­ten sind es die wenigs­ten, wie die Fachleu­te mitteil­ten: «Im März 2021 wurden bereits so viele Kinder geboren, wie es in den letzten Jahren eher erst im Juni der Fall war.»