Berlin (AFP) — Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel (CDU) hat die Bevöl­ke­rung in der Corona-Krise auf einen schwie­ri­gen Herbst und Winter einge­stimmt. “Wir müssen damit rechnen, dass manches in den nächs­ten Monaten noch schwie­ri­ger werden wird”, sagte Merkel am Freitag in ihrer Sommer­pres­se­kon­fe­renz in Berlin. Sie wies darauf hin, dass es nun wieder schwie­ri­ger werde, Veran­stal­tun­gen und Begeg­nun­gen im Freien statt­fin­den zu lassen, was im Sommer den Infek­ti­ons­schutz erleich­tert habe.

Die Kanzle­rin nannte die Pande­mie eine “nie dagewe­se­ne Heraus­for­de­rung”, die sie sich noch bei ihrer Neujahrs­an­spra­che zum Jahres­be­ginn “nicht vorstel­len konnte”. Für alle Bürge­rin­nen und Bürger habe sich das Leben drama­tisch verän­dert, “das Virus ist eine demokra­ti­sche Zumutung”, sagte Merkel.

Auch wenn Deutsch­land nicht zuletzt wegen seines guten Gesund­heits­sys­tems bisher besser durch die Krise gekom­men sei als andere Staaten, sei die Lage “unver­än­dert ernst” und “wir nehmen sie auch weiter­hin ernst”. Dies gelte beson­ders angesichts wieder steigen­der Infektionszahlen.

Als eine Priori­tät für die kommen­den Monate nannte Merkel, dafür zu sorgen, “dass unsere Kinder nicht die Verlie­rer der Pande­mie sind”. Beson­ders wichtig sei daher die Rolle der Schulen und Kitas. “Die Schule darf nieman­den zurück­las­sen”, hob die Kanzle­rin hervor. Sie verwies auf das mit den Ländern verab­re­de­te zusätz­li­che Beschaf­fungs­pro­gramm des Bundes für die digita­le Ausstat­tung von Lehrern.

Weite­re wichti­ge Aufga­be sei es, trotz der Einschrän­kun­gen “das Wirtschafts­le­ben am Laufen zu halten oder wieder zum Leben zu bringen”. Deutsch­land müsse seine Innova­ti­ons­kraft stärken, etwa bei klima­freund­li­chen Techno­lo­gien, Energie­wen­de und Digita­li­sie­rung. Das Land müsse auch die Anstren­gun­gen für den Klima­schutz “eher beschleu­ni­gen als verlangsamen”.

Ebenso gelte es, den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt zu bewah­ren, zumal unter­schied­li­che Gruppen sehr ungleich von der Pande­mie belas­tet würden. Als Beispie­le für Menschen, die beson­ders hart getrof­fen wurden und werden, nannte Merkel Famili­en in engen Wohnver­hält­nis­sen, Arbeits­su­chen­de, Klein­un­ter­neh­mer oder Künst­le­rin­nen und Künst­ler. “Auf sie alle müssen wir beson­ders achten” und ihnen sollten “Angebo­te” gemacht werden, sagte die Kanzlerin.