RAVENSBURG (dpa) — Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutsch­land sinkt weiter. Aber ist die Omikron-Welle gebro­chen? Die Stiko schaut nun beunru­higt auf den neuen Omikron-Subtyp BA.2.

Der Omikron-Subtyp BA.2 des Corona­vi­rus könnte nach Ansicht des Vorsit­zen­den der Ständi­gen Impfkom­mis­si­on (Stiko) «beunru­hi­gend werden».

«Ob und wie sehr, wissen wir noch nicht», sagte Thomas Mertens der «Schwä­bi­schen Zeitung» in Ravens­burg. Daten aus Laboren und der Infek­ti­ons­über­wa­chung zufol­ge werde BA.2 aber leich­ter übertra­gen. Zudem wiesen Experi­men­te mit infizier­ten Tieren darauf hin, dass Antikör­per gegen die hierzu­lan­de haupt­säch­lich verbrei­te­te Unter­va­ri­an­te BA.1 den Subtyp BA.2 «weniger gut neutralisieren».

Zur Frage, ob Subtyp BA.2 Menschen stärker erkran­ken lässt als BA.1, gebe es noch keine eindeu­ti­gen klini­schen Daten, sagte Mertens. «Im ungüns­tigs­ten Fall» könne es sein, «dass BA.2 zu einem erneu­ten Anstieg, einer Verlän­ge­rung der aktuel­len Infek­ti­ons­wel­le und wieder mehr Erkran­kun­gen führt».

In jedem Fall bleibe die Impfung gegen Corona «unser entschei­den­des Instru­ment», um aus der Pande­mie in die endemi­sche Phase zu kommen, beton­te Mertens. In dieser Phase würde dann nicht mehr «ständig die ganze Bevöl­ke­rung» geimpft, sondern vor allem dieje­ni­gen, die ein großes Risiko für eine schwe­re Erkran­kung hätten.