BERLIN (dpa) — CDU-Chef Fried­rich Merz dringt vor dem Hinter­grund der russi­schen Invasi­on in die Ukrai­ne auf eine Neuaus­rich­tun­gen der deutschen Außen­po­li­tik. Man sei in der Vergan­gen­heit einer Illusi­on aufgesessen.

Nach dem russi­schen Angriff auf die Ukrai­ne wird sich Deutsch­land nach Ansicht von CDU-Chef Fried­rich Merz in der Außen- und Sicher­heits­po­li­tik neu aufstel­len müssen.

Deutsch­land habe sich in den vergan­ge­nen Jahren, vielleicht sogar Jahrzehn­ten, mit der Notwen­dig­keit einer Wehrhaf­tig­keit der Demokra­tie nicht mehr ausrei­chend befasst, sagte Merz im Deutschlandfunk.

«Wir sind einer Illusi­on aufge­ses­sen», sagte der Partei- und Frakti­ons­vor­sit­zen­de. «Und diese Illusi­on ist jetzt in den letzten 48 Stunden auf brutalst­mög­li­che Weise zerstört worden. Und so stehen wir jetzt an einem Neuan­fang der Formu­lie­rung deutscher Außen- und Sicher­heits­po­li­tik.» Die Union werde sich daran betei­li­gen. «Und wir wissen, dass das nicht nur Zahlen eines Bundes­haus­hal­tes sind.»

Mit Blick auf die anste­hen­den Haushalts­be­ra­tun­gen im Bundes­tag sagte Merz, er nehme mit großer Zustim­mung zur Kennt­nis, dass es offen­sicht­lich bei allen Partei­en ein Umden­ken gebe. Das sei auch dringend notwen­dig. Er sprach von Defizi­ten bei der Ausrüs­tung der Bundeswehr.