STUTTGART/WEINHEIM (dpa/lsw) — Wenn Reh-Mütter im Frühling ihre Kinder zur Welt bringen, lauert auf ihre im hohen Gras abgeleg­ten Kitze eine tödli­che Gefahr: Die Bauern mähen ihre Wiesen und erwischen nicht selten die süßen Tierchen. Damit das nicht passiert, gehen Kitzret­ter mit Drohnen auf Strei­fe, um die Jungtie­re zu orten, zu sichern und sie nach der Mahd wieder mit den Ricken zusam­men­zu­füh­ren. «Die Arbeit von ehren­amt­li­chen Kitzret­tern, Landwir­ten und Jägern ist wichtig und sinnvoll», sagte Agrar­mi­nis­ter Peter Hauk (CDU) in Stutt­gart. Die Akteu­re müssten sich zusam­men­schlie­ßen. Überdies gehöre der Schutz der Kitze zur guten fachli­chen Praxis. Der techni­sche Fortschritt mit Drohnen und Wärme­bild­ka­me­ras helfe dabei. Der Bund förde­re die Anschaf­fung solcher Geräte für diesen Zweck.

Aller­or­ten engagie­ren sich Ehren­amt­li­che, um den Jungtie­ren einen guten Start ins Leben zu besche­ren. So haben etwa die Kitzret­ter aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) mithil­fe ihrer Drohne bislang 127 Tierba­bys vor dem Tode bewahrt. Nach Schät­zun­gen der Wildtier­stif­tung werden 50.000 bis 100.000 Kitze im Jahr getötet.