FRIEDRICHSHAFEN — Die Mitar­bei­ten­den der städti­schen Kinder- und Jugend­treffs schaf­fen täglich für Kinder, Jugend­li­che und junge Erwach­se­ne ein sozia­les Lern- und Experi­men­tier­feld und beglei­ten und unter­stüt­zen diese profes­sio­nell bei der Gestal­tung und Entwick­lung ihrer ganz indivi­du­el­len Lebens­ent­wür­fe. Bei einem Klausur­tag nutzten die Mitar­bei­ten­den die Möglich­keit, um das persön­li­che pädago­gi­sche Handeln zu reflek­tie­ren und sich weiterzubilden.

Die Einrich­tun­gen der Offenen Kinder- und Jugend­ar­beit haben das Ziel, durch ihr nieder­schwel­li­ges und freiwil­li­ges Angebot, Bildungs­or­te zu schaf­fen und Chancen­gleich­heit zu ermög­li­chen. Kinder, Jugend­li­che und junge Erwach­se­ne sollen die Möglich­keit bekom­men, sich aktiv mit der Welt ausein­an­der­zu­set­zen, Bezie­hun­gen herzu­stel­len und ihr Leben selbst zu gestal­ten. Hierbei stehen selbst­be­stimm­tes Handeln und eine gesell­schaft­li­che Mitbe­stim­mung im Mittelpunkt.

Im tägli­chen Betrieb der städti­schen Kinder- und Jugend­treffs finden nicht nur Koch- oder Baste­l­an­ge­bo­te statt. Unter anderem erhal­ten die Jugend­li­chen auch Unter­stüt­zung beim Verfas­sen einer Bewer­bung oder bei der Vorbe­rei­tung auf Bewerbungsgespräche.

Durch die immer schnel­ler und größer werden­den sozia­len und kultu­rel­len Verän­de­run­gen sehen sich die Mitar­bei­ten­den der städti­schen Kinder- und Jugend­treffs konstant mit neuen Anfor­de­run­gen und Bedürf­nis­sen konfron­tiert. Diese fordern eine regel­mä­ßi­ge Überprü­fung der gesetz­ten Ziele, Weiter­bil­dung und Reflexion.

Yannick Wiest, Abtei­lungs­lei­ter Jugendbeteiligung/Offene Kinder- und Jugend­ar­beit, sieht einen steigen­den Bedarf an profes­sio­nel­ler, pädago­gi­scher Beglei­tung. “Seit der Pande­mie nehmen wir vermehrt wahr, dass junge Menschen mit den immer größer werden­den Heraus­for­de­run­gen überfor­dert sind. Man spürt mehr denn je die größer werden­den Bedürf­nis­se der Kinder und Jugend­li­chen und die damit verbun­de­ne Bedeu­tung der Arbeit in den städti­schen Kinder- und Jugendtreffs.”

“Der jährli­che Klausur­tag gibt uns nicht nur die Möglich­keit unsere Arbeit und die damit verbun­de­nen Ziele zu prüfen und zu verbes­sern. Wir nutzen diese Zeit auch, um unser persön­li­ches pädago­gi­sches Handeln zu reflek­tie­ren und uns weiter­zu­bil­den. Nur so können wir langfris­tig profes­sio­nel­le Ansprech- und Vertrau­ens­per­so­nen für Kinder, Jugend­li­che und junge Erwach­se­ne in Fried­richs­ha­fen sein”, sagt Sofia Thiemann, Sachge­biets­lei­te­rin Dezen­tra­le Jugendtreffs.

Fest im Konzept der städti­schen Kinder- und Jugend­treffs veran­kert ist inzwi­schen der Perso­nen­zen­trier­te Ansatz von Carl Roger, ein Ansatz der humanis­ti­schen Psychologie.

Im Jahr 2023 waren von sieben städti­schen Kinder- und Jugend­treff, sechs Einrich­tun­gen regel­mä­ßig geöffnet.

Ungefähr 200 Kinder, Jugend­li­che und junge Erwach­se­ne besuch­ten regel­mä­ßig die städti­schen Kinder- und Jugendtreffs.