«Es ist richtig, dass der Minis­ter auf seinen Reisen nach Afrika und in Krisen- und Flücht­lings­ge­bie­ten von seiner Ehefrau beglei­tet wurde, was Regie­rungs­mit­glie­dern möglich ist», sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die «Bild am Sonntag» hatte berich­tet, dass Müller in der Kritik stehe, weil er seine Ehefrau in Regie­rungs­ma­schi­nen bei Auslands­rei­sen mitge­nom­men, aber Opposi­ti­ons­po­li­ti­kern die Mitrei­sen verwehr­te habe. Zudem sei unklar, wie viel seine Frau für die Reisen bezahlt habe.

Der Minis­te­ri­ums­spre­cher sagte, Müller sei in dieser Legis­la­tur­pe­ri­ode fünf Mal von seiner Ehefrau in der Regie­rungs­ma­schi­ne und vier Mal auf eigene Kosten per Linien­flug beglei­tet worden. Alle anfal­len­den Kosten zum Beispiel für Visa, Hotel und Verpfle­gung sowie die antei­li­gen Flugkos­ten bei der Flugbe­reit­schaft seien nach dem Höchst­satz von 100 Prozent begli­chen worden.

«Die Beglei­tung der Ehefrau hatte keinen Einfluss auf die Möglich­keit der Mitrei­se von Fachpo­li­ti­kern», beton­te der Sprecher. An den Reisen nähmen regel­mä­ßig Journa­lis­ten und Fachex­per­ten teil. Auch mehre­re Abgeord­ne­te aus Opposi­ti­ons­frak­tio­nen hätten den Minis­ter begleitet.

Chris­toph Hoffmann, entwick­lungs­po­li­ti­scher Sprecher der FDP-Frakti­on, sagte dagegen der «Bild am Sonntag»: «In der gesam­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode gab es nicht eine Einla­dung. Mehrfach habe ich das angespro­chen.» Auch der entwick­lungs­po­li­ti­sche Sprecher der Grünen, Uwe Kekeritz, habe Müller seit 2014 kein einzi­ges Mal beglei­ten dürfen, berich­te­te die Zeitung. Der entwick­lungs­po­li­ti­sche Sprecher der SPD-Frakti­on, Sascha Raabe, sei bei einer Afrika­rei­se im Febru­ar 2020 kurzfris­tig wieder ausge­la­den worden, da es wegen Müllers Ehefrau keinen Platz mehr in der Regie­rungs­ma­schi­ne gegeben habe.

Laut «Bild am Sonntag» soll Müller der einzi­ge Minis­ter aus dem Bundes­ka­bi­nett sein, der die Möglich­keit nutze, seine Frau in der Regie­rungs­ma­schi­ne mitzunehmen.

Der «Passau­er Neuen Presse» sagte Müller: «Die Vorwür­fe sind völlig absurd. Ich habe in dieser Legis­la­tur­pe­ri­ode 24 Auslands­rei­sen unter­nom­men. Meine Frau hat mich fünfmal in einem Regie­rungs­flug­zeug und viermal per Linien­ma­schi­ne beglei­tet. Alle Kosten, die dadurch entstan­den sind, wurden zu hundert Prozent privat bezahlt.» Diese Reisen hätten etwa auch in Flücht­lings­la­ger oder Elends­vier­tel geführt. «Meine Frau ist mir gerade bei Gesprä­chen mit den betrof­fe­nen Frauen, bei Themen wie Beschnei­dung, Gebur­ten­kon­trol­le oder Verge­wal­ti­gung eine Unterstützung.»