TUTTLINGEN — Dass manch­mal die Handy­ver­bin­dung abbricht oder Apps teils ausset­zen, wenn man im Landkreis unter­wegs ist, ist kein Geheim­nis. Diese und andere Themen waren Aufhän­ger für den Runden Tisch Mobil­funk „Digita­ler L@ndkreis Tuttlin­gen“. Mobil­funk­un­ter­neh­men, Turmbau­ge­sell­schaf­ten, Hochschu­len, Modell­kom­mu­nen und die Breit­ban­dinitia­ti­ve BIT trafen sich auf Einla­dung von Landrat Stefan Bär in einer Webkon­fe­renz. Sie disku­tier­ten leben­dig und ertrag­reich darüber, wie der Mobil­funk im Landkreis verbes­sert werden könnte. 

Zum einen stell­ten die Hochschu­len Furtwan­gen und Kehl Ergeb­nis­se aus dem Mobil­funk­pro­jekt „Digita­ler L@ndkreis Tuttlin­gen“ vor. Das vom Landkreis initi­ier­te Projekt hat unter­sucht, wie Kommu­nen auf den Ausbau mit dem schnel­le­ren 5G-Mobil­funk vorbe­rei­tet und unter­stützt werden können. 

Zu den wesent­li­chen Erkennt­nis­sen gehört, beim Mobil­funk­aus­bau mit den Bürgern in einen Dialog auf Augen­hö­he zu treten. Die verschie­de­nen Betei­li­gungs­for­ma­te im Projekt haben dies gezeigt. 

Darüber hinaus zeigt die Analy­se der aktuel­len Versor­gung Straßen und Abschnit­te im Kreis, an denen wesent­li­che Mobil­funk­lü­cken bestehen. So werde zum Beispiel die B523 mit täglich etwas über 12.000 Verkehrs­teil­neh­mern aktuell durch keines der Telekom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men durch­gän­gig versorgt. In diesem Zusam­men­hang wünscht sich Landrat Bär von den Mobil­funk­an­bie­tern, dass sie vor allem die Mobil­funk­ab­de­ckung an den Verkehrs­we­gen betrach­ten. „Die Versor­gung ist zum Teil wirklich schlecht. Wir wünschen uns eine merkli­che Verbes­se­rung“, so der Landrat. 

Die am Austausch betei­lig­ten Firmen begrüß­ten die Initia­ti­ve des Landkrei­ses Tuttlin­gen und zeigten Gesprächs­be­reit­schaft bei der Verbes­se­rung der Versor­gung. Die Mobil­funk- und die Turmbau­un­ter­neh­men berich­te­ten von ihren Ausbau­ak­ti­vi­tä­ten mit 4G und 5G-Funk im Landkreis Tuttlin­gen. So werden derzeit Kapazi­tä­ten ausge­baut oder neue Stand­or­te für Mobil­funk­an­ten­nen geplant. 

Förde­rung durch das Land 

Im Projekt „Digita­ler L@ndkreis Tuttlin­gen“ hat das Landrats­amt über die Landes­för­de­rung digital@bw ein Konzept erarbei­tet, das Kommu­nen beim Mobil­funk­aus­bau unter­stüt­zen soll. Etliche Standard­pro­zes­se und Blaupau­sen hat der Landkreis Tuttlin­gen dafür mit vier Modell­kom­mu­nen entwi­ckelt und erprobt. Partner im Projekt waren die Gemein­den Bubsheim, Denking­en, Immendin­gen und Mühlheim an der Donau, die Hochschu­le Furtwan­gen, die Hochschu­le Kehl, das Ingenieur­bü­ro Leder­mann, sowie die GeoDa­ta. Bis Ende Septem­ber 2022 sollen nun die Ergeb­nis­se im Einzel­nen allen Kommu­nen im Kreis vorge­stellt werden. Die Kommu­nen erhal­ten so Instru­men­te an die Hand, um den Mobil­funk­aus­bau auf ihrer Gemar­kung zu fördern.