METZINGEN (dpa) — Die Kauflau­ne von Verbrau­chern kehrt zurück — so sieht es zumin­dest der Modehänd­ler Hugo Boss. Opera­tiv gibt es wieder schwar­ze Zahlen. Nun soll ein neuer Marken­auf­tritt frischen Wind bringen.

Der Modekon­zern Hugo Boss hat sich von seinem Corona-Tief erholt und im vergan­ge­nen Jahr deutlich besser abgeschnit­ten als erwar­tet. Der Umsatz stieg im Vergleich zu 2020 um 43 Prozent auf rund 2,8 Milli­ar­den Euro, wie das Unter­neh­men am Diens­tag in Metzin­gen mitteil­te. Damit habe Hugo Boss fast wieder das Niveau aus der Zeit vor der Pande­mie erreicht.

Die Kauflau­ne der Verbrau­cher kehrte im Jahres­ver­lauf mehr und mehr zurück und löste bei Hugo Boss auch eine Ergeb­nis­wen­de aus. Der opera­ti­ve Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg nach vorläu­fi­gen Berech­nun­gen auf 228 Millio­nen Euro. Das Manage­ment hatte im besten Fall zuletzt 200 Millio­nen Euro in Aussicht gestellt. Im Vorjahr hatte Hugo Boss wegen der Laden­schlie­ßun­gen in der Corona-Pande­mie noch einen opera­ti­ven Verlust von 236 Millio­nen Euro verbucht.

«2021 war ein äußerst erfolg­rei­ches Jahr für Hugo Boss», resümier­te der seit Juni amtie­ren­de Konzern­chef Daniel Grieder. Auch für das neue Jahr zeigte er sich zuver­sicht­lich. Die Aktie legte nach Handels­start um 2,5 Prozent zu, gab die Gewin­ne aber wieder ab.

Das letzte Viertel des vergan­ge­nen Jahres fiel für Hugo Boss ebenfalls stärker aus als von Analys­ten erwar­tet. Das digita­le Geschäft verzeich­ne­te mit einem Plus von 50 Prozent weiter zweistel­li­ge Wachs­tums­ra­ten. Es machte von Oktober bis Ende Dezem­ber ein Fünftel des gesam­ten Umsat­zes aus. Gegen Jahres­en­de gab es eine starke Nachfra­ge nach Freizeit­klei­dung. Aber auch das Geschäft mit klassi­scher Beklei­dung wie Anzügen habe sich erholt, berich­te­te das Unternehmen.

In den kommen­den Wochen will Hugo Boss einen neuen Marken­auf­tritt sowie eine große Marke­ting­kam­pa­gne starten. Grieder hatte bei der Vorstel­lung eines Strate­gie­pro­gramms angekün­digt, die beiden Marken Boss und Hugo zu moder­ni­sie­ren und damit ein jünge­res Publi­kum anzuspre­chen. Detail­lier­te Zahlen will der Konzern am 10. März veröffentlichen.