Der Modell­ei­sen­bahn­bau­er Märklin hat im vergan­ge­nen Weihnachts­ge­schäft einen Auftrags­boom verzeich­net. Im Vergleich zum Ende des Vorjah­res sei der Auftrags­be­stand in den Büchern Ende Dezem­ber 2020 um 40 Prozent höher ausge­fal­len, im Novem­ber sogar um 75 Prozent, sagte der geschäfts­füh­ren­de Gesell­schaf­ter Flori­an Sieber bei der Presse­kon­fe­renz des Märklin-Eigners Simba Dickie Group in Fürth.

«Viele Märklin-Fans haben 2020 auffal­lend mehr Zeit mit ihrem Hobby verbracht, und andere ein neues Hobby für sich entdeckt», beton­te er. Zusätz­lich könnten verstärk­te Marke­ting-Aktivi­tä­ten für den Auftrags­sprung mitver­ant­wort­lich sein.

Für das Geschäfts­jahr 2020/2021 werde aktuell geplant, «leicht» über die Umsatz­zah­len des Vorjah­res von 112 Millio­nen Euro zu kommen. Dies sei aber durch den andau­ern­den Lockdown mit Schlie­ßung der Spiel­wa­ren­ge­schäf­te schwie­rig zu beurteilen.

Märklin setzt auch auf die Zugkraft seines neu geschaf­fe­nen Museums Märkli­ne­um am Stamm­sitz Göppin­gen. Die Ausstel­lung im Stil eines Ringlok­schup­pens sei fertig­ge­stellt und werde geöff­net, sobald die Pande­mie-Situa­ti­on dies erlaube.

Märklin ist Teil der Fürther Simba Dickie Group, die im abgelau­fe­nen Geschäfts­jahr mit Spiel­wa­ren aller Art und Lizenz­rech­ten 715 Millio­nen Euro umgesetzt hat — 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Zur Gruppe mit knapp 3000 Beschäf­tig­ten gehören unter anderem die Bobby­cars der Marke Big. Zuwäch­se habe es vor allem in Deutsch­land und den USA gegeben. In anderen Märkten hätten unter­schied­lich ausge­präg­te Lockdowns die Verkäu­fe behin­dert, sagte Sieber. Positiv hätten sich insbe­son­de­re der Online-Handel und dort die bekann­te­ren Marken­pro­duk­te entwickelt.