LEUTKIRCH/WANGEN — Der DRK Kreis­ver­band Wangen e.V. hat mit Unter­stüt­zung durch die großen Kreis­städ­te Leutkirch und Wangen im Allgäu ein Impfkon­zept entwi­ckelt, mit dem es möglich ist, alle nicht mobilen Senio­ren impfen zu können. Es könnte zudem Modell­cha­rak­ter auch für andere ländli­che Regio­nen haben. Um das Konzept umset­zen zu können, ist die Geneh­mi­gung durch das Sozial­mi­nis­te­ri­um notwendig.

Die bishe­ri­gen Planun­gen für die Impfun­gen in Baden-Württem­berg berück­sich­ti­gen derzeit nur die Möglich­keit, sich in einem Kreis­impf­zen­trum oder durch ein mobiles Impfteam in Pflege­ein­rich­tun­gen impfen zu lassen. Nicht bedacht wurden bislang Perso­nen, die über 80 Jahre alt sind, jedoch nicht mobil sind oder durch ambulan­te Pflege­diens­te versorgt werden müssen.

In Wangen leben derzeit 2.114 über 80-Jähri­ge. Davon sind 245 in statio­nä­ren Einrich­tun­gen gemel­det. Eine Umfra­ge in Leutkirch hat ergeben, dass dort über 250 Perso­nen über 80 Jahre von ambulan­ten Pflege­diens­ten versorgt werden. Weite­re 140 Menschen erhal­ten regel­mä­ßig Pflege­vi­si­ten und werden von ihren Angehö­ri­gen versorgt. Wenngleich die Mobili­tät dieser Alters­grup­pe sehr unter­schied­lich ist, wird hier eine Versor­gungs­lü­cke deutlich. Erschwe­rend hinzu kommt der nicht barrie­re­freie Anmeldeprozess.

Das vom DRK nun vorge­stell­te Konzept mit dem Arbeits­ti­tel „Mobiles Impfteam Light“ kann diese Lücken schlie­ßen und Barrie­ren überwin­den. In enger Zusam­men­ar­beit mit den knapp 100 mobilen Pflege­diens­ten im Landkreis könnte das DRK Konzept umgesetzt werden. Dies wird von den Kommu­nen ausdrück­lich befür­wor­tet und unter­stützt. Sämtli­che medizi­ni­schen, recht­li­chen und logis­ti­schen Anfor­de­run­gen sind im Konzept berück­sich­tigt, ebenso der Datenschutz.

„Das Projekt kann jetzt vorbe­rei­tend auf den Weg gebracht werden, damit wir starten können, wenn ausrei­chend Impfstoff vorhan­den ist. Die Zeit bis dahin ist wertvoll und muss genutzt werden“, so Jörg-Thomas Kuon, DRK-Kreisgeschäftsführer.

„Da die neuen Impfstof­fe von Moder­na und Astra­Ze­ne­ca deutlich weniger Kühlung benöti­gen, sehe ich hier eine gute Umset­zungs­mög­lich­keit für das Konzept des DRK“, so Leutkirchs OB Hans-Jörg Henle. „Ich sehe einen großen Vorteil des Konzep­tes darin, dass auch Senio­ren geimpft werden können, die von Famili­en­an­ge­hö­ri­gen zuhau­se gepflegt werden“, ergänzt OB Micha­el Lang aus Wangen.

Neben den Städten Leutkirch und Wangen unter­stüt­zen sämtli­che Städte und Gemein­den im württem­ber­gi­schen Allgäu das Konzept und bitten Sozial­mi­nis­ter Manne Lucha und die Landtags­ab­ge­ord­ne­ten um Unterstützung.