In Deutsch­lands größtem Schlacht­be­trieb ist es zu einem tödli­chen Streit gekom­men. Ein 34-jähri­ger Mann starb anschlie­ßend im Kranken­haus. Die Hinter­grün­de sind derzeit noch offen.

RHEDA-WIEDENBRÜCK (dpa) — Bei einem Streit zwischen Arbei­tern im Schlacht­be­trieb Tönnies in Nordrhein-Westfa­len ist am Freitag ein Mann vor den Augen zahlrei­cher Kolle­gen getötet worden.

Laut gemein­sa­mer Mittei­lung von Polizei und Staats­an­walt­schaft verletz­te gegen 7.00 Uhr ein 35-Jähri­ger seinen Kolle­gen (34) mit einem schar­fen Gegen­stand. Der Jünge­re starb im Kranken­haus. Der dringend Tatver­däch­ti­ge wurde festge­nom­men. Nach Angaben der Polizei sollte die Leiche noch am Nachmit­tag obduziert werden.

Die Polizei Biele­feld hat unter dem Namen «Schlei­fe» eine Mordkom­mis­si­on einge­rich­tet. Zu den Hinter­grün­den der Tat in Rheda-Wieden­brück (Kreis Güters­loh) machte ein Polizei­spre­cher mit Hinweis auf die laufen­den Ermitt­lun­gen keine Angaben. Auch blieb offen, ob der Tatver­däch­ti­ge sich zu den Vorwür­fen geäußert hat.

Laut Tönnies-Firmen­spre­cher André Vielstäd­te sei der Mitar­bei­ter «trotz sofor­ti­ger Ersthil­fe­maß­nah­men im Kranken­haus verstor­ben». Der Vorfall habe sich in einem Bereich der Zerle­gung ereig­net. Die Produk­ti­on musste in einem Teil des Betriebs über Stunden für die Spuren­si­che­rung der Krimi­nal­po­li­zei unter­bro­chen werden.

Laut einer Stellung­nah­me der Firma Tönnies hatte der Mitar­bei­ter seinen Kolle­gen mit einem Messer angegrif­fen. Die Polizei spricht von einem schar­fen Gegenstand.

Geschäfts­füh­rer André Vielstäd­te sagte Polizei und Staats­an­walt­schaft «volls­te Unter­stüt­zung» bei den Ermitt­lun­gen zu. Betriebs­rat Musta­fa Kuyucu zeigte sich laut Mittei­lung schockiert: «Wir sind traurig und fassungs­los über die Tat. Unser Mitge­fühl und Anteil­nah­me gilt der Familie, den Freun­den und den Kolle­gen unseres Mitar­bei­ters. Wir sichern den Angehö­ri­gen, Kolle­gen und Freun­den des Getöte­ten alle nötige Hilfe zu.»

Notfall­seel­sor­ger kümmer­ten sich um die Augen­zeu­gen. Das Unter­neh­men hat eine Hotline einge­rich­tet, an die sich die Mitar­bei­ter wenden können.