Es ist noch früher Morgen am zweiten Weihnachts­tag, als die Schüs­se fallen. In Berlin-Kreuz­berg unweit der SPD-Partei­zen­tra­le findet die Polizei mehre­re Verletz­te. Einer wird aus dem nahen Landwehr­ka­nal gezogen.

Mehre­re Männer sind am frühen Morgen des zweiten Weihnachts­ta­ges im Berli­ner Stadt­teil Kreuz­berg vermut­lich durch Schüs­se verletzt worden. Vier Verletz­te seien ins Kranken­haus gekom­men und würden dort behan­delt, sagte ein Polizei­spre­cher am Samstagvormittag.

Die Feuer­wehr hatte von drei Perso­nen berich­tet, die schwer verletzt und zunächst von Rettungs­kräf­ten und Notärz­ten versorgt worden seien. Zahlrei­che schwer bewaff­ne­te Beamte waren rund um den Ort des Gesche­hens in unmit­tel­ba­rer Nähe der SPD-Partei­zen­tra­le im Einsatz. Die Ermitt­lun­gen hat dem Polizei­spre­cher zufol­ge eine Mordkom­mis­si­on übernommen.

Festnah­men hat es bisher nicht gegeben. Zwischen­zeit­lich war bei der Suche nach Betei­lig­ten auch ein Hubschrau­ber im Einsatz. Der Tatort befin­det sich augen­schein­lich in einer Torein­fahrt an der Strese­mann­stra­ße, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berich­te­te. Dort sollen drei Verletz­te gefun­den worden sein. Die Polizei sperr­te den Bereich weiträu­mig ab, nicht zuletzt für die Spuren­si­che­rung. Der Einsatz dauer­te am Samstag­vor­mit­tag noch an. Dem Polizei­spre­cher zufol­ge waren auch Polizei­tech­ni­ker vor Ort.

In der Strese­mann­stra­ße 23 gegen­über der SPD-Partei­zen­tra­le war in einer Tür ein Einschuss­loch zu sehen, wie der dpa-Fotograf berich­te­te, nicht weit davon entfernt ein weite­res Einschuss­loch in einer Glastür. Der Fußweg vor dem mutmaß­li­chen Tatort war abgesperrt.

Ein weite­rer Verletz­ter wurde aus dem nahen Landwehr­ka­nal gezogen, er soll eine Verlet­zung am Bein erlit­ten haben. Der Mann war laut Polizei von sich aus ins Wasser gesprun­gen. Rund um den U‑Bahnhof Möckern­brü­cke, der direkt am Landwehr­ka­nal liegt, suchte die Polizei mit Taschen­lam­pen das Unter­holz im Uferbe­reich ab.

«Die Hinter­grün­de sind noch nicht bekannt» sagte ein Polizei­spre­cher am Vormit­tag. «Wir wissen auch noch nicht, wie viele Betei­lig­te es gab.» Auch ob mehre­re Perso­nen Schüs­se abgege­ben haben oder es einen Schuss­wech­sel gab, sei noch nicht bekannt. «Die Ermitt­lun­gen dauern an.»

In Berlin gibt es immer wieder Ausein­an­der­set­zun­gen auch zwischen einzel­nen Gruppen oder Famili­en. Zuletzt hatte es in Kreuz­berg nach Schüs­sen auf einen 29-Jähri­gen eine Attacke von etwa zehn Männer auf eine Erdge­schoss­woh­nung und ein Auto gegeben. Im Febru­ar hatte eine Schie­ße­rei am Berli­ner Tempo­drom in der Möckern­stra­ße, nicht weit vom aktuel­len Tatort entfernt, mit einem Toten und vier Verletz­ten für Aufse­hen gesorgt. Die Polizei war mit einem Großauf­ge­bot im Einsatz, Mordkom­mis­si­on inklusive.