MOSKAU (dpa) — Schar­fe Kritik an Deutsch­lands Außen­mi­nis­te­rin aus Moskau: Das russi­sche Außen­mi­nis­te­ri­um hält Annale­na Baerbock entwe­der «Dummheit oder bewuss­te Irrefüh­rung» vor.

Russland hat die Verant­wor­tung für die hohen Lebens­mit­tel­prei­se und die Gefahr einer weltwei­ten Hunger­kri­se zurück­ge­wie­sen und auf entspre­chen­de Vorwür­fe von Bundes­au­ßen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock (Grüne) scharf reagiert.

Die Preise stiegen wegen der westli­chen Sanktio­nen, schrieb die russi­sche Außen­amts­spre­che­rin Maria Sacha­rowa auf ihrem Telegram-Kanal. «Wenn man das nicht versteht, ist das entwe­der ein Zeichen von Dummheit oder für die bewuss­te Irrefüh­rung der Öffent­lich­keit», wandte sie sich an Baerbock.

Ein weite­rer Grund für die globa­le Nahrungs­mit­tel­kri­se liege zudem in dem Zerfall der Staat­lich­keit der Ukrai­ne — und auch dies habe der Westen zu verant­wor­ten. «Daran sind unter anderem die Vorgän­ger von Frau Baerbock schuld, die sich nicht nur in die Situa­ti­on im Land einge­mischt haben, sondern die Innen- und Außen­po­li­tik der Ukrai­ne per Hand gestal­tet haben», behaup­te­te Sacharowa.

Zuvor hatte die deutsche Außen­mi­nis­te­rin beim G7-Treffen an der Ostsee ihre Besorg­nis über eine bevor­ste­hen­de Hunger­ka­ta­stro­phe in der Welt geäußert. Russland warf sie vor, in dem Krieg Seehä­fen der Ukrai­ne zu blockie­ren und damit den Getrei­de­ex­port zu verhin­dern. Das Land ist einer der wichtigs­ten Getrei­de­pro­du­zen­ten weltweit.