NÜRNBERG (dpa/lby) — Bisher hielten sie sich noch zurück — aber bald geht es mit den Mücken wieder los: Mücken­for­scher Helge Kampen vom Fried­rich-Loeff­ler-Insti­tut sieht derzeit gute Bedin­gun­gen für die lästi­gen Insek­ten. «Im Moment sieht es für die Mücken sehr gut aus», sagte er den «Nürnber­ger Nachrich­ten» (Samstag). «Das Frühjahr war zwar sehr kalt, aber mit den warmen Tempe­ra­tu­ren und hohen Nieder­schlä­gen seit Monats­be­ginn scheint es jetzt loszugehen.»

Wenn die erste Popula­ti­on an Mücken unter­wegs sei, dann schlüp­fe schnell die nächs­te Genera­ti­on. Bei warmen Tempe­ra­tu­ren und viel Regen mit vielen stehen­den Wasser­pfüt­zen oder überschwemm­ten Wiesen entwi­ckel­ten sie sich inner­halb von zwei bis drei Wochen. «Die sogenann­ten Überschwem­mungs­mü­cken, die ihre Eier in Wiesen in der Nähe von Flüssen ablegen, werden dann regel­recht zur Plage. Dann schlüp­fen die Mücken zu Milli­ar­den gleichzeitig.»

Auch Fried­hö­fe, Privat­gär­ten und Klein­gar­ten­an­la­gen seien beson­ders belieb­te Plätze für Mücken, weil sehr viele Wasser­ge­fä­ße herum­ste­hen. «Es reicht schon eine kleine Unter­scha­le von einer Pflan­ze, in der dauer­haft Wasser steht, oder eine Vogel­trän­ke oder eine Pfütze in einer Plastik­pla­ne aus, damit die Mücken dort Eier legen und sich zu Hunder­ten entwi­ckeln», sagte Kampen. «Wenn man all diese kleinen Pfützen regel­mä­ßig trocken legt, hat man die Plage zumin­dest in seinem Garten unter Kontrolle.»