MÜNCHEN/DUBAI (dpa) — Das Münch­ner Oktober­fest fällt aus, doch in Dubai soll eine gleich­na­mi­ge Veran­stal­tung statt­fin­den. Die Stadt München stört sich an der Werbung dafür und will ein Verbot durchsetzen.

Die Stadt München geht vor Gericht gegen die Veran­stal­ter eines geplan­ten «Oktober­fests» in Dubai vor.

Ab diesem Freitag verhan­delt das Landge­richt München I über eine einst­wei­li­ge Verfü­gung der bayeri­schen Landes­haupt­stadt, wie eine Spreche­rin bestä­tig­te. Die Verfü­gung gegen die Veran­stal­ter des Festes soll die Werbung für das Event einschränken.

Laut den Plänen der Macher, zu denen der Schau­stel­ler Charles Blume und der frühe­re Münch­ner Gastro­nom Dirk Ippen zählen, soll das Wüsten-Oktober­fest am 7. Oktober begin­nen, ein halbes Jahr dauern und mit über 30 Festzel­ten auf 400.000 Quadrat­me­tern aufwarten.

Damit würde es flächen­mä­ßig die in diesem Jahr zum zweiten Mal abgesag­te Münch­ner Wiesn übertref­fen. Auf der Website der Veran­stal­ter wird es als das «größte Festi­val der Welt» bewor­ben — garniert mit Fotos des Münch­ner Origi­nals und dem Slogan «Oktober­fest goes Dubai».

Vor allem dieses Motto erwecke nach Ansicht der Stadt den unzutref­fen­den Eindruck, die Wiesn ziehe in diesem Jahr nach Dubai um, wie das Gericht mitteilte.

Die Stadt verlangt von den Organi­sa­to­ren eine Unter­las­sungs- und Verpflich­tungs­er­klä­rung, in der sie sich bereit­erklä­ren, nicht mehr mit dem Oktober­fest München für ihr Event zu werben. Bei der Werbung handle es sich um eine Irrefüh­rung, die gegen das Gesetz gegen den unlau­te­ren Wettbe­werb verstoße.

«Es ist aus Sicht der Landes­haupt­stadt München erschre­ckend, dass Dritte die Absage zum Anlass nehmen, sich selbst zu berei­chern, indem sie den weltwei­ten guten Ruf des Oktober­fests ausnut­zen und sugge­rie­ren, dass eine Verbin­dung zwischen dem Origi­nal und der Veran­stal­tung in Dubai bestehe», sagte der Münch­ner Wirtschafts­re­fe­rent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärt­ner (CSU). «Ziel unseres recht­li­chen Vorge­hens ist es, den weltweit guten Ruf des Münch­ner Oktober­fes­tes zu schützen.»

Die Antrags­geg­ner, die für das geplan­te Fest eine Firma in Dubai betrei­ben, sehen ihre Werbung dagegen als gerecht­fer­tigt an. Details zur Vertei­di­gungs­li­nie wollte ein Sprecher vorab nicht nennen. Die Veran­stal­tung finde großen Zuspruch bei Schau­stel­lern und Braue­rei­en, die am Oktober­fest in dem Emirat teilneh­men wollten.