Die Musiker sitzen oder stehen auf der Bühne — mit ihren Instru­men­ten. Aber ob Klassik oder Pop: Zu hören ist nichts. Mit einem stummen Protest machten die Künst­ler auf ihre Lage in der Corona-Pande­mie aufmerksam.

Mit einer Aktion unter dem Motto #SangUnd­Klang­los haben am Montag­abend zahlrei­che Orches­ter, Musiker und Bands aus Deutsch­land ihren «Unmut über den Umgang mit Kunst und Kultur» zum Ausdruck gebracht. Sie stell­ten Auftrit­te ins Inter­net, bei denen sie und ihre Instru­men­te stumm blieben.

Unter der Feder­füh­rung der Aktions­ge­mein­schaft #Alarm­st­ufeRot kamen etwa die Ensem­bles um 20 Uhr auf die Bühne und verweil­ten 20 Minuten in Stille, ehe sie wieder abtra­ten. Wegen der Corona-Pande­mie sind Auftrit­te Kultur­schaf­fen­der bis Ende Novem­ber komplett unter­sagt worden. Zuvor galten schon monate­lang stren­ge Regeln bei den Besucherzahlen.

Die Musiker von Culcha Cande­la hatten sich dicke Klebe­strei­fen auf den Mund geklebt oder die Hände mit einem Kabel verbun­den. Schau­spie­ler und Musiker Jan Josef Liefers saß mit einer Gitar­re vor einer weißen Wand, besorgt in die Kamera schau­end — und blieb minuten­lang stumm. Nach knapp zehn Minuten sagte er: «Ganz schön still, ja?»

An der Aktion betei­lig­ten sich unter anderem auch die Bamber­ger Sympho­ni­ker, das Philhar­mo­ni­sche Staats­or­ches­ter Hamburg, die Staats­oper Hanno­ver und das Gewand­haus­or­ches­ter aus Leipzig. In einem State­ment der Leipzi­ger heißt es: «So sehr wir nachvoll­zie­hen können, dass den Maßnah­men zum Gesund­heits­schutz der Bevöl­ke­rung hohe Priori­tät einge­räumt wird, so schwer fällt es zu verste­hen, weshalb gerade Konzert­häu­ser und Theater als beson­ders risiko­reich angese­hen werden.»