HEIDELBERG/MÜNCHEN (dpa) — Nach der Brief-Explo­si­on in der Lidl-Zentra­le und einer Paket-Explo­si­on bei einem Geträn­ke­her­stel­ler ist auch in München ein verdäch­ti­ges Paket entdeckt worden.

In einem Paktver­teil­zen­trum beim Flugha­fen München sei es gelun­gen, die Postsen­dung in der Nacht auf Donners­tag abzufan­gen und zu entschär­fen, teilten die Staats­an­walt­schaft Heidel­berg und das Landes­kri­mi­nal­amt Baden-Württem­berg mit. Das Paket war an ein Lebens­mit­tel­un­ter­neh­men mit Sitz in Bayern adressiert.

Die Ermitt­lun­gen zu allen drei Fällen werden bei den beiden Behör­den in Baden-Württem­berg zentral gebün­delt, «da derzeit von einem Tatzu­sam­men­hang ausge­gan­gen wird». Auch das Bayeri­sche Landes­kri­mi­nal­amt sei eng einge­bun­den. Alle Sendun­gen waren an Lebens­mit­tel­un­ter­neh­men adressiert.

Beim Öffnen eines Briefes war es am Mittwoch­nach­mit­tag in der Lidl-Zentra­le in Neckar­sulm (Kreis Heilbronn) zu einer Explo­si­on mit drei Verletz­ten gekom­men. Zuvor war bei der Verpuf­fung in der Waren­an­nah­me eines Geträn­ke­her­stel­lers in Eppel­heim (Rhein-Neckar-Kreis) am Diens­tag ein Mitar­bei­ter verletzt worden. Laut Polizei war für die Verpuf­fung ein Paket verant­wort­lich, das der Mann angenom­men hatte. Er erlitt ein Knall­trau­ma. Die bei den Detona­tio­nen Verletz­ten haben das Kranken­haus mittler­wei­le wieder verlassen

Spezia­lis­ten prüfen die an den Tator­ten und an der entschärf­ten Sendung gesicher­ten Spuren, um möglichst rasch dem Täter oder den Tätern auf die Spur zu kommen, wie Polizei und Staats­an­walt­schaft mitteil­ten. Ein Motiv zeich­ne sich noch nicht ab. Auf die Frage, wie das verdäch­ti­ge Paket in München identi­fi­ziert werden konnte, gab die Ankla­ge­be­hör­de keine Antwort.