WASHINGTON/RAMSTEIN (dpa) — Auf dem Flug von Katar zum US-Stütz­punkt im pfälzi­schen Ramstein setzten bei einer Schwan­ge­ren plötz­lich die Wehen ein. Nach der Landung brach­te die Frau im Laderaum ein Mädchen zur Welt.

Das an Bord eines US-Trans­port­flug­zeugs zur Welt gekom­me­ne afgha­ni­sche Baby ist nach Militär­an­ga­ben von den Eltern nach dem Flugzeug benannt worden.

Das Mädchen, das auf dem deutschen US-Stütz­punkt Ramstein geboren wurde, heiße nun nach dem Rufzei­chen der Maschi­ne «Reach», erklär­te der Komman­deur der US-Streit­kräf­te in Europa, General Tod Wolters. Die Trans­port­flug­zeu­ge vom Typ Boeing C‑17 der US-Luftwaf­fe nutzen oft das Rufzei­chen «Reach», gefolgt von einer Zahlenkombination.

«Wie sie sich gut vorstel­len können, als Pilot der Luftwaf­fe ist es mein Traum, dass junge Kind namens Reach als US-Staats­bür­ge­rin aufwach­sen zu sehen und dass sie (später) Kampflug­zeu­ge der US-Luftwaf­fe für die Luftwaf­fe fliegen wird», sagte Wolters, der über Video ins US-Vertei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um zugeschal­tet war. Das Militär habe mit den Eltern gespro­chen, sagte Wolters. Zudem seien zwei weite­re Säuglin­ge von Evaku­ier­ten im nahen Militär­kran­ken­haus in Landstuhl zur Welt gekom­men, sagte er. Den Babys gehe es gut.

Wehen setzten auf dem Flug ein

Bei der Mutter des Babys Reach hatten am Samstag auf dem Flug aus dem Emirat Katar nach Deutsch­land die Wehen und gesund­heit­li­che Beschwer­den einge­setzt. Ihr Zustand verbes­ser­te sich, nachdem die C‑17 niedri­ger flog und sich der Luftdruck dadurch erhöh­te, wie das US-Trans­port­kom­man­do am Sonntag erklärt hatte. Das Manöver habe gehol­fen, ihr Leben zu retten. Nach der Landung habe die Frau im Laderaum mit Hilfe von Solda­ten ein Mädchen zur Welt gebracht.

Für die Afgha­nen ist der Luftwaf­fen­stütz­punkt im pfälzi­schen Ramstein nur eine Durch­gangs­sta­ti­on. Sie werden von dort aktuell zumeist nach Dulles in Virgi­nia bei Washing­ton ausge­flo­gen, von wo sie zunächst auf US-Militär­stütz­punk­te verteilt werden. Nach Angaben von Wolters können in Ramstein, dem weltweit größten US-Luftwaf­fen­stütz­punkt außer­halb der Heimat, zeitwei­se bis zu 12.000 Afgha­nen unter­ge­bracht werden. Zusam­men mit anderen deutschen Stand­or­ten, darun­ter Grafen­wöhr und Spang­dah­lem, sowie je einem Stütz­punkt in Itali­en und Spani­en könnten derzeit 25.000 Evaku­ier­te versorgt werden.