RIGA (dpa) — Die deutsche Natio­nal­mann­schaft hat den Eisho­ckey-Weltmeis­ter in der Vorrun­de noch besiegt. Kanada kürt sich in Riga überra­schend zum Champi­on. Nur dank deutscher Schüt­zen­hil­fe hatte es für die Kanadi­er mit dem Einzug ins Viertel­fi­na­le geklappt.

Ein histo­risch schwa­cher WM-Start hat die Eisho­ckey-Auswahl Kanadas nicht von einem golde­nen Happy End abgehalten.

Nach der anfangs schlech­ten Vorrun­de krönte sich Kanada in Riga mit einem spannen­den 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) nach Verlän­ge­rung gegen Titel­ver­tei­di­ger Finnland zum 27. Mal zum Weltmeis­ter. Damit schlos­sen die Kanadi­er zu Rekord­cham­pi­on Russland auf.

Die beiden NHL-Stürmer Maxime Comtois (25. Minute) und Adam Henri­que (53.) von den Anaheim Ducks glichen zweimal einen Rückstand aus. In der Overti­me führte Nick Paul von den Ottawa Senators die Kanadi­er zur Goldme­dail­le und verhin­der­te den vierten WM-Titel der Finnen. Für das Suomi-Team waren die Tore von Mikael Ruoho­maa (9.) und Pette­ri Lindbohm (46.) zu wenig, um einen Tag nach ihrem knappen Halbfi­nal-Erfolg über Deutsch­land den Titel von 2019 zu verteidigen.

Kanada revan­chier­te sich bei der Final-Neuauf­la­ge damit auch für die Nieder­la­ge von vor zwei Jahren in der Slowa­kei (1:3). 2020 war das Turnier aufgrund der Corona­vi­rus-Pande­mie ausge­fal­len. Letzt­mals zuvor hatte sich Kanada 2016 den WM-Titel gesichert, damals ebenfalls gegen Finnland.

Diesmal war zum Auftakt des Turniers eher mit einem sensa­tio­nel­len Vorrun­den-Aus der Nordame­ri­ka­ner gerech­net worden als mit dem nächs­ten WM-Titel. Dreimal hatte die junge Auswahl überra­schend verlo­ren, auch mit 1:3 gegen Deutsch­land den Kürze­ren gezogen. Erst danach steiger­te sich der Weltrang­lis­ten­ers­ten, kam aber nur dank des deutschen 2:1 gegen Lettland überhaupt ins Viertelfinale.

Nach dem Rückstand im Endspiel gegen die defen­siv­star­ken Finnen nutzten die Kanadi­er zweimal Überzahl­si­tua­tio­nen zum Ausgleich. Ein vermeint­li­cher Treffer für das Mutter­land des Eisho­ckeys von Henri­que, der für eine 2:1‑Führung gesorgt hätte, wurde nach einem Video­be­weis nicht anerkannt. Schon in der Vorrun­de hatten sich beide Finalis­ten ein knappes Duell gelie­fert, auch dabei hatte es nach der regulä­ren Spiel­zeit 2:2 gestan­den. Finnland hatte dann im Penal­ty­schie­ßen gewonnen.