SCHÄFTLARN (dpa) — Wieder prallen auf einer einglei­si­gen Bahnstre­cke zwei Züge gegen­ein­an­der: Bei der Kolli­si­on in Schäft­larn bei München stirbt ein Fahrgast. Es gibt etliche Verletz­te. Unklar ist: Warum stießen die Bahnen zusammen?

Am Tag nach dem schwe­ren S‑Bahnunfall südlich von München sind noch viele Fragen ungeklärt. Im Fokus dürfte die Ursachen­for­schung stehen. Wie konnte es zu dem Unglück kommen, bei dem ein Fahrgast starb und 18 Menschen verletzt wurden? Zwei S‑Bahnen waren am Montag­nach­mit­tag nahe dem Bahnhof Schäft­larn auf einer einglei­si­gen Strecke kolli­diert. Binnen kürzes­ter Zeit lief ein Großein­satz von Polizei, Feuer­wehr und Rettungsdiensten.

Bei dem Toten handel­te es sich um einen 24-jähri­gen Afgha­nen, teilte Polizei­spre­cher Andre­as Franken am späten Abend mit. 18 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Die 13 weite­ren erlit­ten mittel­schwe­re Verlet­zun­gen. Zudem seien 25 Perso­nen ambulant versorgt worden. Insge­samt hatten sich 95 Menschen in den Zügen befun­den. Einige konnten sich selbst aus den Waggons befrei­en, anderen halfen die Retter heraus.

Die Gleise liegen erhöht auf einem Bahndamm, was die Rettungs­ar­bei­ten und die Bergung der verkeil­ten Züge erschwer­te. Bis in die Nacht hinein waren die Einsatz­kräf­te vor Ort. Insge­samt waren etwa 680 Angehö­ri­ge von Polizei, Feuer­wehr, Rettungs­diens­ten und Techni­schem Hilfs­werk betei­ligt. Die Staats­an­walt­schaft München I leitet laut Polizei­spre­cher die Ermitt­lun­gen zur Unfall­ur­sa­che. Gutach­ter sollen ihre Arbeit unterstützen.

Die Deutsche Bahn (DB) als Betrei­ber der S‑Bahn drück­te am Montag ihr Bedau­ern aus und richte­te eine Telefon­hot­line ein (0800 3 111 111).