ISNY – Heimatkino in Wangen, Leutkirch und Isny: Zu den Landesliteraturtagen besuchten sich die Kinoclubs der drei ausrichtenden Städte gegenseitig mit einem ausgewählten Film. Zum Abschluss war der Cineclub Leutkirch am 27. Oktober mit „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ bei filmreif in Isny zu Gast. Beim anschließenden Filmgespräch stand Nachwuchsdarsteller Marinus Hohmann dem Publikum Rede und Antwort.
Für die Baden-Württembergischen Literaturtage haben filmreif in Isny, der Cineclub Leutkirch und die Weiße Wand Wangen ein gemeinsames Programm auf die Beine gestellt. In „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ erzählt Regisseurin Caroline Link die autobiographischen Kindheitserinnerungen der Schriftstellerin Judith Kerr und beleuchtet, dass Heimat auch Geborgenheit und der liebevolle Zusammenhalt einer Familie sein kann – selbst in der Fremde des Exils. Am 27. Oktober präsentierte der CineClub Leutkirch den Film vor – unter Corona-Bedingungen – ausverkauften Reihen im Neuen Ringtheater Isny.
Filmgespräch mit Marinus Hohmann
Im Anschluss entwickelte sich zwischen dem Publikum, Moderator Wolfgang Bietsch vom Leutkircher Cineclub und Nachwuchsdarsteller Marinus Hohmann, der mit seiner Mutter zur Vorstellung nach Isny gekommen war, ein spannendes wie unterhaltsames Filmgespräch. Bereits mit sechs Jahren stand Marinus zum ersten Mal vor der Kamera. Seither hatte der 2004 geborene Schauspieler aus Bad Aibling zahlreiche Engagements in erfolgreichen Fernsehserien, darunter „Der Bergdoktor“ und „Die Chefin“, drehte Werbespots für bekannte Unternehmen und spielte in mehreren Kinofilmen, z.B. in der Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“.
Blick hinter die Kulissen
Der Jungschauspieler nahm die Zuschauer*innen nicht nur mit zu den wichtigsten Stationen seiner Karriere, sondern auch ans Set von „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“: Im Film verkörpert er Max Kemper, den Sohn einer jüdischen Familie, die nach der Machtergreifung durch die Nazis Deutschland verlassen muss. So erfuhren die Kinobesucher*innen u.a., dass die Szenen, die im Film in Paris spielen, eigentlich in Prag gedreht wurden und der Schaufelraddampfer nicht über den Ärmelkanal, sondern auf dem Bodensee unterwegs war. Besonders fasziniert zeigte sich Marinus Hohmann von der Schweizer Bergwelt, die ihn während der Drehs mit ihrer herausragenden Natur beeindruckte. Die Arbeit mit Regisseurin Caroline Link bezeichnete er als „außergewöhnlich“, die Oscar-Preisträgerin begleitete insbesondere die Nachwuchsdarsteller eng durch jede Szene.
Befragt zur Corona-Zeit, gab Marinus zu, dass er sich an die viele freie Zeit in diesem Sommer erstmal gewöhnen musste – in den letzten vier Jahren waren die großen Ferien stets mit Film- und Fernsehprojekten ausgefüllt gewesen. Selbstverständlich machte der Jungschauspieler auch Werbung in eigener Sache. Im Dezember zeigt die ARD sein neuestes Projekt: Den Film „Der Alte und die Nervensäge“, in dem Marinus in einer Hauptrolle zu sehen ist.