NEW YORK (dpa) — 1978 hatte die Nasa die Atmosphä­re des Nachbar­pla­ne­ten Venus zuletzt angesteu­ert. Nun plant die US-Weltraum­be­hör­de gleich zwei Missio­nen. Sie sollen eines der größten Geheim­nis­se des Plane­ten lüften.

Die US-Raumfahrt­be­hör­de Nasa plant zwei neue Missio­nen zum Nachbar­pla­ne­ten Venus. «DaVin­ci+» und «Veritas» sollen im Zeitraum zwischen 2028 und 2030 in Richtung des zweit­in­ners­ten Plane­ten des Sonnen­sys­tems aufbre­chen, wie die Nasa mitteilte.

Für die Entwick­lung würden jeweils 500 Millio­nen Dollar zur Verfü­gung gestellt. Während «DaVin­ci+» die Atmosphä­re des erdähn­li­chen Himmels­kör­pers unter­su­chen soll, plant «Veritas» das Kartie­ren der Venus. 

Die Missio­nen sollen größe­res Wissen darüber schaf­fen, warum die Venus trotz ähnli­cher Voraus­set­zun­gen zu denen der Erde zu einem so lebens­feind­li­chen Plane­ten mit extre­men Tempe­ra­tu­ren wurde, so die Nasa weiter. Dabei könnte der Planet vor langer Zeit «die erste bewohn­ba­re Welt im Sonnen­sys­tem» gewesen sein. Sie habe mögli­cher­wei­se sogar einen Ozean gehabt — das heraus­zu­fin­den ist eine Aufga­be von «DaVin­ci+».

Venus war der Erde nicht unähnlich

Die «DaVinci+»-Mission bestehe dabei aus einer Kugel, die durch die Atmosphä­re der Venus sinken und dabei die Zusam­men­set­zung der Gase messen soll. Dabei sollen auch Anhalts­punk­te dazu gefun­den werden, warum sich in der Hülle des Plane­ten ein derart starker Treib­haus­ef­fekt entwi­ckeln konnte, der zu Tempe­ra­tu­ren von mehre­ren Hundert Grad führt. Zusätz­lich soll «DaVin­ci+» hochauf­lö­sen­de Bilder einer geolo­gi­schen Beson­der­heit der Venus machen, die an tekto­ni­sche Platten auf der Erde erinnern. Seit 1978 hatte die Nasa die Atmosphä­re des Plane­ten nicht mehr angesteuert.

«Veritas» soll während­des­sen die Venus kartie­ren, um damit die geolo­gi­sche Geschich­te des Plane­ten zu bestim­men und zu erklä­ren, warum er sich so anders entwi­ckel­te als die Erde. Bei dem Projekt kreist ein mit einem Radar ausge­stat­te­tes Raumschiff um die Venus und erstellt dabei ein 3D-Bild. Die Nasa-Forscher erhof­fen sich dadurch Erkennt­nis­se dazu, ob Prozes­se wie Platten­tek­to­nik und Vulka­nis­mus auf der Venus noch aktiv sind.