CAPE CANAVERAL (dpa) — Nach jahre­lan­ger Verzö­ge­rung wollte die Nasa am Montag einen wichti­gen Schritt gehen, um 2025 wieder Menschen zum Mond zu schicken — doch der Start eines Testflugs musste verscho­ben werden. Nächs­te Chance: Freitag.

Die US-Weltraum­be­hör­de Nasa hat den Start einer unbemann­ten Mond-Missi­on für Montag abgesagt. «Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr statt­fin­den. Die Teams arbei­ten an einem Problem mit einem Trieb­werk-Leck», teilte die Nasa am Montag mit, wenige Minuten nach Beginn des zweistün­di­gen Zeitfens­ters für den Launch. «Wir starten nicht, bevor alles stimmt», sagte Nasa-Chef Bill Nelson kurz darauf. «Dies ist ein sehr kompli­zier­tes System und alle Dinge müssen stimmen.» Auch seine eigene «Space Shuttle»-Mission sei vier Mal verscho­ben worden.

Die «Space Launch System»–Rakete und die «Orion»-Raumschiffkapsel seien aber weiter­hin in siche­rem und stabi­len Zustand, teilte die Nasa ergän­zend mit. Start-Kontrol­leu­re unter­such­ten nun, warum ein Trieb­werk vor dem Start nicht auf die nötige Tempe­ra­tur gekom­men sei. Die entstan­de­ne Verzö­ge­rung habe dazu geführt, dass kein Start mehr in dem von Schwer­kraft und nötiger Beschleu­ni­gung bestimm­ten Zeitfens­ter möglich war.

Als weite­re mögli­che Start­ter­mi­ne hatte die Nasa im Juli den 2. und den 5. Septem­ber genannt. Noch sei aber unklar, ob bis dahin die aufge­tre­te­nen Proble­me behoben werden könnten. «Das ist eine Verschie­bung, aber es geht defini­tiv weiter», sagte der deutsche Astro­naut Matthi­as Maurer in einer Sonder­sen­dung beim Sender Phoenix.

Der rund 40 Tage dauern­de unbemann­te Testflug «Artemis I» soll die Rückkehr zu bemann­ten Flügen zum Mond einläu­ten. Frühes­tens 2025 will die Nasa mit ihrer Missi­on «Artemis II» wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei frühe­ren Tests waren Proble­me aufge­tre­ten und der ursprüng­li­che Zeitplan hatte sich verzögert.

«Jedes Detail muss funktio­nie­ren», sagte Maurer weiter. «Man hat gewis­se Reser­ven und Redun­dan­zen einge­baut und vorge­se­hen, aber die möchte man natür­lich nicht schon verspie­len vor dem Start.» Astro­naut Alexan­der Gerst ergänz­te mit Blick auf «Artemis I»: «Das ist der letzte Test. Beim nächs­ten sollen schon Menschen mitflie­gen. Und da will man natür­lich kein Risiko eingehen.»