WANGEN — Zwei Wochen dauern die Internationalen Wochen gegen den Rassismus ab Montag, 14. März 2022. Doch im Allgäu werden sie ausgeweitet. Insgesamt rund 30 Veranstaltungen werden sich im weiten Umkreis bis einschließlich Samstag, 21. Mai 2022, mit diesem Thema befassen. An der Auftaktveranstaltung der Allgäuer Internationalen Wochen gegen Rassismus sprechen deren Schirmherrin Kulturstaatsministerin Claudia Roth, und Prof. Dr. Heidrun Friese von der Technischen Universität Chemnitz über „Rassismus in Deutschland“.
Veranstalter ist ein Netzwerk aus Fachleuten für Asyl, Migration und Integration im gesamten Allgäu. Ins Leben gerufen wurde es von Wangens Integrationsbeauftragter Anita Mutvar und der Kemptener hauptamtlichen Integrationslotsin und Leitung des Bereichs Asyl & Migration der Diakonie im Allgäu Anke Heinroth. Es nennt sich „WIR im Allgäu“ und bezieht Veranstalter von Memmingen im Norden und Lindau im Süden, aber auch Kaufbeuren im Osten und das Württembergische Allgäu mit ein.
Höhepunkt der Veranstaltungsreihe wird die Fachtagung an der Hochschule Kempten sein, die sich am Samstag, 21. Mai 2022, an Experten ebenso wie an das interessierte Publikum richtet. Das umfangreiche Programm, geplant und zusammengestellt von Professor Dr. Peter Nick und Professorin Dr. Patricia Pfeil, steht unter dem Thema „Rassismus – Rassismuskritik – Alltagsrassismus“. Egal, ob es um Stammtischgerede oder subtile Unterschiede geht oder ob Menschen ihres Namens oder ihrer Hautfarbe wegen eine Wohnung oder eine Arbeit nicht bekommen, Rassismus in Deutschland hat viele Erscheinungsformen. Während die Sternveranstaltungen vor allem für das Thema sensibilisieren wollen, soll die Fachtagung auch denen, die sich im Integrationsfeld bewegen, den Rücken stärken und Handwerkszeug für die tägliche Auseinandersetzung an die Hand geben. Jene, die von Rassismus betroffen sind, sollen einen geschützten Raum finden, in dem sie sich äußern können. Den Abschluss bildet ein Improvisationstheater und eine Filmvorführung Kino in Kempten. Gezeigt wird „Schwarze Adler“ – ein Film, der sich mit Fußball und Rassismus befasst.
Die sogenannten Sternveranstaltungen in der gesamten Region Allgäu behandeln auf unterschiedliche Art und Weise das Thema Rassismus. Warum? Weil alle, die beruflich mit Fragen von Rassismus und Diskriminierung zu tun haben, sehr deutlich merken, dass es drängend auf der Tagesordnung steht. So gibt es Aktionen, Ausstellungen, Lesungen, Filme und vieles mehr. Noch stehen nicht alle Termine fest. Doch nach und nach füllt sich die Homepage der Veranstaltungen. Es lohnt sich also immer wieder auf www.fachtagung-allgaeu.de vorbeizuschauen.
Die vergleichsweise lange Dauer der Veranstaltungsreihe hat zwei Gründe: den Interessierten sollte die Chance gegeben werden, möglichst viele Veranstaltungen besuchen zu können. Außerdem sollten möglichst viele Termine auch wieder in Präsenz stattfinden können. Dennoch gibt es die eine oder andere Online-Veranstaltung. So kann auch die Eröffnung nur im Internet stattfinden.