KÖLN (dpa) — Die neue «Deutsch­land sucht den Superstar»-Jury steht fest. RTL holt sich ein weite­res promi­nen­tes Gesicht ins Programm. Und es wird bei der Unter­hal­tung ein alter Kinder­se­ri­en-Renner neu aufgelegt.

Flori­an Silber­ei­sen kommt in die Jury von «Deutsch­land sucht den Super­star» (DSDS). Der Schla­ger­star und Modera­tor (39) wird zum völlig neuen Team der nächs­ten Staffel der RTL-Show gehören.

Der Geschäfts­füh­rer von RTL Televi­si­on und TVnow, Henning Tewes, nannte im Inter­view der «Frank­fur­ter Allge­mei­nen Zeitung» die Perso­na­lie: «Flori­an Silber­ei­sen steht für bunte Famili­en­un­ter­hal­tung.» Er sei gegen­wär­tig der wohl größte deutsche Enter­tai­ner, «und wir freuen uns enorm, ihn bei RTL zu haben». Der Name Silber­ei­sen war im Zusam­men­hang mit «DSDS» und als Nachfol­ger von Dieter Bohlen (67) vor Tagen schon in der «Bild»-Zeitung aufgetaucht.

Silber­ei­sen bereits als Ersatz-Juror im Einsatz

Silber­ei­sen kennt sich mit dem DSDS-Juroren-Job aus: Im Frühjahr 2020 war er in mehre­ren Ausga­ben als Ersatz für Xavier Naidoo einge­sprun­gen. Damals zog er das Fazit: «Es war eine tolle Erfah­rung.» Naidoo hatte zuvor seinen Platz in der Show verlo­ren, nachdem es hefti­ge Rassis­mus-Vorwür­fe gegen ihn gegeben hatte. Auslö­ser war ein im Inter­net aufge­tauch­tes Video gewesen.

Tewes nannte in dem «FAZ»-Interview weite­re Jurymit­glie­der: «Dann haben wir den weltweit erfolg­reichs­ten deutschen Musik­pro­du­zen­ten in der Jury, den aber in Deutsch­land nur wenige kennen, weil er seit fast 30 Jahren in den USA lebt: Toby Gad.» Gad hat laut RTL mit Stars wie Fergie, John Legend, Beyon­cé oder Madon­na gearbeitet.

Darüber hinaus wird die Musike­rin Ilse DeLan­ge in der «DSDS»-Jury Platz nehmen. Die nieder­län­di­sche Country­sän­ge­rin hat 2014 mit der Gruppe The Common Linnets den zweiten Platz beim Eurovi­si­on Song Contest belegt. Erfah­rung mit Casting-Shows hat sie auch. Seit 2013 ist sie Coach der nieder­län­di­schen Ausga­be von «The Voice».

Bohlen-Ära nach 20 Jahren vorbei

Im März hatte RTL bekannt­ge­ge­ben, dass es eine komplett neue Jury geben soll für die kommen­de Ausga­be, die 2022 ausge­strahlt werden wird. Damit ging auch nach fast 20 Jahren die Ära von Juror Dieter Bohlen bei «DSDS» zu Ende.

Für den Unter­hal­tungs­be­reich kündig­te Tewes in dem Inter­view weiter an: «Wir haben uns zum Beispiel die Wieder­ver­fil­mungs­rech­te an «Pumuckl» gesichert.» Damit wolle man an einen Klassi­ker der Famili­en­un­ter­hal­tung anknüp­fen. RTL will das Ganze zunächst im Strea­ming­be­reich und in einem zweiten Schritt bei RTL ausstrah­len. Die Kinder­fern­seh­se­rie starte­te vor fast 40 Jahren im öffent­lich-recht­li­chen Rundfunk.

Die priva­te Sender­grup­pe in Köln schärft derzeit ihr Programm­pro­fil und konzen­triert sich auf eine Verbrei­tung über mehre­re Platt­for­men hinweg — also auch Streaming.

Tewes sagte: «Die Video­nut­zung explo­diert durch die techno­lo­gi­sche Entwick­lung.» Gleich­zei­tig sei die Welt mehr in Bewegung denn je, zuletzt durch Corona. «Die Bedürf­nis­se der Menschen verän­dern sich und damit auch ihre Mediennutzung.»

Die TV-Nutzung bleibe stark, insbe­son­de­re in der Infor­ma­ti­on und auch in weiten Teilen der Unter­hal­tung. «Gleich­zei­tig wächst die Nutzung im Strea­ming schnell.»