Mehre­re Senio­ren­hei­me im Südwes­ten kämpfen derzeit gegen eine steigen­de Zahl von Corona-Infek­tio­nen. In Laichin­gen starben seit letzter Woche sechs infizier­te Bewoh­ner. Es gibt Besuchs­ver­bo­te — aber auch Ausnahmen.

In Blaustein sind 26 Bewoh­ner und 8 Mitar­bei­ter nachweis­lich mit dem Corona­vi­rus infiziert. Von 6 Wohngrup­pen sind derzeit 5 betrof­fen. Auch hier muss, wie im Senio­ren­zen­trum Laichin­gen, die nicht betrof­fe­ne Wohngrup­pe völlig separat betreut werden. Weite­re Testergeb­nis­se stehen hier noch aus. Für die Heime besteht ein Aufnah­me- und Besucherstopp.

Auch in Mannheim kam es zu einem Corona-Ausbruch in einem Alten­pfle­ge­heim. Das Virus sei bislang bei sieben Bewoh­nern und einem Mitar­bei­ter nachge­wie­sen worden, teilte das Pflege­heim am Mittwoch mit. Um eine weite­re Verbrei­tung zu verhin­dern, blieben in Abspra­che mit dem Gesund­heits­amt Mannheim alle 23 Bewoh­ner der Gruppe zur Quaran­tä­ne in ihren Zimmern. Dort würden sie von jeweils fest zugeord­ne­ten Pflege­kräf­ten betreut. Der positiv getes­te­te Mitar­bei­ter befin­de sich in häusli­cher Quarantäne.

Alle kritisch Erkrank­ten in Laichin­gen entschie­den sich laut Spreche­rin eigen­stän­dig dazu, im Senio­ren­heim zu bleiben, anstatt das Kranken­haus aufzu­su­chen. Von dem Virus betrof­fen seien derzeit drei von vier Wohnbe­rei­chen, sagte die Sprecherin.

«Alle Bewoh­ner werden in ihren Zimmern versorgt.» Um die Pflege trotz erkrank­ter Mitar­bei­ter zu gewähr­leis­ten, seien Kräfte aus anderen Heimen und aus Zeitar­beits­fir­men in die Laichin­ger Einrich­tung geholt worden. Derzeit gehe man davon aus, dass das Virus über mehre­re Wege in das Heim kam: Mehre­re Menschen, die in den letzten Wochen zu Besuch waren, hätten im Nachhin­ein zugege­ben, dass sie sich nicht an alle Hygie­ne-Vorschrif­ten gehal­ten hätten.

In den vergan­ge­nen Wochen hatte es in Baden-Württem­berg immer wieder Corona-Ausbrü­che in Senio­ren- und Pflege­hei­men gegeben. In einem Alten­heim in Marxzell (Kreis Karls­ru­he) waren 39 Bewoh­ner und 15 Beschäf­tig­te positiv auf das Virus getes­tet worden. Wie ein Sprecher des Karls­ru­her Landrats­amts am Mittwoch sagte, sind inzwi­schen neun von ihnen gestor­ben. Auch nach einem Corona-Ausbruch in einer Stutt­gar­ter Einrich­tung starben nach Angaben der Stadt vom Mittwoch insge­samt vier Infizierte.

Trotz der steigen­den Infek­ti­ons­zah­len sind derzeit keine weiter­ge­hen­den landes­wei­ten Kontakt­be­schrän­kun­gen geplant, wie das Sozial­mi­nis­te­ri­um in Stutt­gart mitteil­te. Wegen der Unter­schie­de in den verschie­de­nen Stadt- und Landkrei­sen liege es derzeit an den zustän­di­gen regio­na­len Behör­den, auf das jewei­li­ge Pande­mie­ge­sche­hen zu reagieren.