STUTTGART(dpa/lsw) — Die Zahl der Störche in Baden-Württem­berg ist zuletzt gestie­gen — und das obwohl häufig junge Störche die ersten Wochen nicht überle­ben. Grund dafür seien neue Flugrou­ten der Vögel, wie die ehema­li­ge Weißstorch­be­auf­trag­te des Landes, Ute Reinhard, sagt. «Die Westzie­her fliegen oft nur noch bis nach Spani­en und nicht mehr bis nach Afrika. Durch die kürze­re Route sind sie weniger Gefah­ren ausge­setzt.» Es kommen also mehr der Tiere unbescha­det in den Südwes­ten zurück. 1495 Paare wurden 2020 nach Angaben von Reinhard in Baden-Württem­berg gezählt. Das sei im Vergleich zu 2019 ein Zuwachs von zwölf Prozent.

Weil mehr Altstör­che überle­ben, können sogar Nachwuchs­pro­ble­me ausge­gli­chen werden. Eigent­lich wären zwei Jungtie­re pro Paar nötig, um eine Popula­ti­on aufrecht zu halten. 2020 lag der Bruter­folg der Weißstör­che in Baden-Württem­berg aber bei unter zwei Tieren pro Paar. Insge­samt sind im vergan­ge­nen Jahr 2478 Jungtie­re ausge­flo­gen, also ausge­brü­tet und großge­zo­gen worden, wie Reinhard sagt. Auf ein Storchen­paar kamen somit im Schnitt 1,66 Jungtie­re. «Ein mittel­mä­ßi­ges Jahr für den Nachwuchs», sagt Reinhard.