RAVENSBURG – Rund ums eigene Zuhause dreht sich die Baumesse „hausplus“ in Ravensburg. Von Freitag, 8. April, bis Sonntag, 10. April, versammeln sich in der Ravensburger Oberschwabenhalle rund 120 Aussteller mit vielen Produkten, Ideen und Dienstleistungen rund ums Bauen und Sanieren. Es ist eine der größten Baumessen in Baden-Württemberg. Geöffnet ist an den drei Messetagen von 10 bis 18 Uhr.
Häuser aus Ziegeln, Häuser aus Holz, Häuser aus Lehm und Stroh – oder Häuser in Silos: Die „hausplus“ ermöglicht Besucherinnen und Besuchern, ganz verschiedene Träume vom Eigenheim zu verfolgen. An den Messeständen stehen viele Experten und oft auch die Firmen-Inhaber persönlich bereit. Aktuell sind etwa 120 Aussteller angemeldet, letzte Plätze werden gerade vergeben, sagt Messechef Stephan Drescher von der Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft. „Ich freue mich, dass wir dieses Jahr wieder einen sehr breiten Mix an Themen haben. Viele Aussteller kennen wir, sie sind bei den Besucherinnen und Besuchern beliebt. Mit 23 neuen Ausstellern kommen neue Impulse und frischer Wind.“
Aus Silos werden Häuser
Im Sommer 2021 wurde in Bodnegg das Start-up „upTrulli“ gegründet. Das Team baut Minihäuser, etwa 45 bis 80 Quadratmeter groß, und verwendet dafür alte Silos. Die Grundfläche der „upTrullis“ ist also rund, oval oder wie ein Kleeblatt. Innen drin sind „upTrullis“ ähnlich kompakt und intelligent ausgestattet wie Tiny Houses. Für die „upTrulli“-Gründer ist die „hausplus“ die erste Messe. Die Gründer werden selbst am Messestand präsent sein und ihr Konzept erklären. Ein Modell im Maßstab 1:7 und viele Details sind zu sehen – beispielsweise die innovative Tapeten-Heizung.
Gegründet wurde „upTrulli“ von Architekten, Ingenieuren und Handwerkern. Zusätzlich baut das Team ein Handwerker-Netz auf. Es gibt bereits ein ganzes Sortiment an Haus-Typen, als romantischen Wochenend-Unterschlupf, praktisches Familien-Ferienhaus, Sauna oder Ganzjahres-Domizil. Gebaut wird architektonisch hochwertig, mit ökologischen Materialen und dem Ziel, energetisch möglichst autark zu sein. Verwendet werden alte Silos aus Beton oder Holz. „Entweder dort, wo bereits ein Silo steht – oder wir bauen ab und errichten anderswo neu“, sagt Armin Claar. Wer ein Silo loswerden will, kann ihn „upTrulli“ anbieten.
Wallboxen für elektrische Fahrzeuge
Elektro-Fahrzeuge sind im Trend. Damit dieser Trend auch gut ist fürs Klima, ist es wichtig, die Fahrzeuge mit grünem Strom zu laden. Am besten mit Strom vom eigenen Dach. Genau da kommt das Waldseer Unternehmen Expert Keßler ins Spiel – und die Wallboxen, Ladestationen und Stromspeicher, die die Handwerker bei den Kunden installieren. In den vergangenen zwei Jahren hat Keßler etwa 450 Wallboxen in der Region eingebaut, weitere 80 sind gerade in Planung oder im Bau. Der kaufmännische Leiter Andreas Pfeiffer weiß: „Wirtschaftlich werden solche Lösungen immer interessanter. Man macht sich damit unabhängiger von den Entwicklungen der Spritpreise und Strompreise.“ Expert Keßler ist ebenfalls erstmals Aussteller auf der „hausplus“ und konzentriert sich am Messestand auf die Lösungen fürs Speichern und Laden von eigenem Strom. Man kann verschiedene Typen von Ladestationen kennenlernen und sich auch über deren Lieferzeiten informieren.
Bauen mit Lehm und Stroh
Technik der Vergangenheit für die Zukunft nutzen: Das ist der Ansatz von Jochen Plass. Der Architekt und Ingenieur ist Inhaber der Krauchenwieser Firma „Mein Strohhaus“ und erklärt auf der Messe, wie er aus den Naturmaterialien Stroh, Lehm und Holz moderne Häuser baut, die strengen energetischen Vorgaben problemlos genügen. Eine etwa 36 Zentimeter starke Wand aus den Naturmaterialien „hat sofort KfW 40-Standard“, sagt er – und zwar ganz ohne zusätzliche Dämmung. Er lädt dazu ein, sich den Schnitt durch so eine Natur-Wand anzuschauen, die Materialien und Arbeitsweisen kennenzulernen. Deswegen kommt er erstmals auf die Messe nach Ravensburg: „Viele Menschen interessieren sich für ökologische Bauweisen – aber dieses Bausystem ist trotzdem kaum bekannt. Das möchte ich gern ändern.“
Das Haus als Heizung nutzen
Der größte Heizkörper eines Gebäudes – ist das Gebäude selbst, seine Substanz. Damit kann man auch kühlen. Darum geht es am Messestand von Klima-Top und den Singular Raumklimasystemen, einem Anbieter aus Memmingen. Vor 20 Jahren hat ein Handwerker erste Lösungen entwickelt, wie man die Decken von Räumen nutzbar machen kann zum Heizen und Kühlen. Von oben werden alle Oberflächen des Raums mit erwärmt oder auch gekühlt. Inzwischen gibt es ein ausgereiftes Baukasten-System für Privat- und Gewerberäume, es kann im Neubau ebenso eingesetzt werden wie im Zuge einer Sanierung, erklärt Hannes Recker. Am Messestand lernt man das System kennen. Man erfährt, wie es mit Solarthermie sinnvoll genutzt wird – und auch, wie ein Gebäude nahezu autark werden kann, indem man Wärmepumpen und Photovoltaik ergänzt.
INFOS rund um die „hausplus“ 2022:
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. April, jeweils 10 bis 18 Uhr.
Preise: Der Eintritt beträgt sieben Euro. Mit der SZ-Abokarte zahlt man sechs Euro
für zwei Personen. Der ermäßigte Eintritt für Studierende, Rentner und Behinderte
liegt bei sechs Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Parken: Kostenlose Stellplätze findet man direkt an der Oberschwabenhalle.
Internet: Mehr Informationen gibt’s im Internet unter www.hausplus-rv.de