BAD WALDSEE — Bad Waldsee hat eine neue Attrak­ti­on im Naherho­lungs­ge­biet Tannen­bühl: Den Wald- und Baumlehr­pfad. Den Wald den Besuchern näher bringen und seine natür­li­chen Zusam­men­hän­ge als komple­xes System mit all seinen Auswir­kun­gen auf uns Menschen erklä­ren, das ist das Ziel des neuen Lehrpfa­des. Die Besucher sollen durch das Erken­nen der einzel­nen Zusam­men­hän­ge für sich persön­lich Erkennt­nis gewin­nen und zum nachhal­ti­gen und umwelt­be­wuss­ten Handeln angeregt werden.

Ein erster Lehrpfad war bereits Mitte der 70er-Jahre im Tannen­bühl angelegt worden. Nun ist er erneu­ert und zeitge­mäß umgesetzt. Wichtig war dabei das vollkom­men neue pädago­gi­sche Konzept des Lehrpfa­des. Es sollten nicht nur im Stil des Frontal­un­ter­richts Daten und Fakten zu Bäumen genannt werden. Vielmehr ist an jedem Stand­ort auch eine sogenann­te Kinder­ta­fel angebracht, die Fragen stellt. Man kann sich hier zunächst einmal selbst Gedan­ken machen. Die jewei­li­ge Antwort ist schließ­lich hinter einer Klapp­ta­fel versteckt und in einfa­chen Worten darge­stellt. So soll der Lehrpfad beson­ders auch für Famili­en mit Kindern ein attrak­ti­ves Ziel im Naherho­lungs­ge­biet Tannen­bühl bieten. Aktives Handeln und Lernen spielen hier eine wichti­ge Rolle. Der Lehrpfad widmet sich zunächst der Baumar­ten­kun­de sowie allge­mei­nen Themen zum Wald. Beispie­le für einzel­ne Themen sind: „Die Stadt als Waldbe­sit­zer“, „Der Wald als Wirtschafts­fak­tor“ oder „Der Wald als Lebensraum“.

Bewusst wurde die Option gelas­sen, später noch weite­re Baumar­ten aufzu­neh­men. Das ist bei der dynami­schen Entwick­lung der Umwelt­be­din­gun­gen notwen­dig und bietet zudem die Möglich­keit, den Lehrpfad am Puls der Zeit zu halten sowie auf aktuel­le Themen reagie­ren zu können.

Beim neuen Lehrpfad wurde die Anzahl der Tafeln gegen­über früher deutlich reduziert, um den Lehrpfad nicht mit Infor­ma­tio­nen zu überfrachten.

Die reduzier­te Anzahl der Tafeln trägt aber auch dem eng gesteck­ten Kosten­rah­men Rechnung, wie Stadt­förs­ter Martin Nuber verdeut­licht. Für den Baum- und Waldlehr­pfad hat die Stadt von Bund und Land eine Förde­rung in Höhe von 15.596 € erhal­ten, das entspricht 80 Prozent der Ausgaben.

Insge­samt können der Baumlehr­pfad und der Waldlehr­pfad in etwa einer Stunde bewäl­tigt werden. Es ist eine einfa­che Strecke mit nur einer kleinen Steigung. Aller­dings ist der Lehrpfad nicht barrie­re­frei und für Kinder­wa­gen nur bedingt geeig­net. Der Wegver­lauf wurde bewusst auf kleinen, nicht befahr­ba­ren Wegen gehal­ten, um ein beson­de­res Walder­leb­nis bieten zu können. An einigen Orten gibt es auch Sitzge­le­gen­hei­ten zum Verwei­len und reflek­tie­ren – gemüt­lich und in aller Ruhe kann man dort die Bäume und den Wald ansehen und erleben.

Bürger­meis­ter Matthi­as Henne zeigte sich bei der Schluss­ab­nah­me des Lehrpfads sehr angetan von der neuen Attrak­ti­on im Tannen­bühl. „Das ist ein tolles Angebot hier vor Ort für Famili­en und Spazier­gän­ger, gerade in dieser Zeit“, sagte er. Der Pfad biete Abwechs­lung und vermitt­le auf einfa­che Art und Weise Wissen. Somit könne Sensi­bi­li­tät und Verständ­nis für die Zusam­men­hän­ge in der Natur geweckt werden.

Matthi­as Henne dankte Stadt­förs­ter Martin Nuber, der Ideen­ge­ber und Projekt­lei­ter des Wald- und Baumlehr­pfads ist. Ebenso dankte er Lena Schutt­kow­ski vom Verein Regio­nal­ent­wick­lung Mittle­res Oberschwa­ben (REMO) für die finan­zi­el­le Förde­rung im Rahmen des LEADER-Programms in Höhe von 15.596 € (die Gesamt­kos­ten betra­gen 26.079 €) sowie Thomas Gretler (Journa­list und Fotograf) und Bernd Lehne (Diplom-Kommu­ni­ka­ti­ons­de­si­gner) für die verständ­li­chen Texte, die extra für den Tannen­bühl geschrie­ben worden waren, sowie für die aussa­ge­kräf­ti­gen Bilder an den gelun­ge­nen Tafeln. Hinweis: Auch im Tannen­bühl müssen die Abstands­re­geln einge­hal­ten werden.