BERLIN (dpa) — Die Regen­bo­gen-Kapitäns­bin­de von Natio­nal­tor­wart Manuel Neuer ist einem Medien­be­richt zufol­ge Thema für die Europäi­sche Fußball-Union geworden.

RTL und «ntv.de» berich­te­ten, die UEFA habe deshalb Ermitt­lun­gen gegen den Deutschen Fußball-Bund aufge­nom­men. Eine Quelle nannte die Medien­grup­pe nicht, DFB und UEFA reagier­ten zunächst nicht auf Anfra­gen. Neuer hatte die Kapitäns­bin­de in beiden deutschen EM-Spielen gegen Frank­reich (0:1) und gegen Portu­gal (4:2) jeweils in München getragen.

UEFA-Statu­ten

Grund­sätz­lich handelt die UEFA bei Botschaf­ten abseits des Sport­li­chen sehr strikt. Wer «Sport­ver­an­stal­tun­gen für sport­frem­de Kundge­bun­gen benutzt», verstößt laut den UEFA-Statu­ten gegen die «Allge­mei­nen Verhal­tens­grund­sät­ze». Die Protes­te gegen Rassis­mus während der EM hatte der Dachver­band zuletzt aber sogar begrüßt.

Seit einigen Tagen wird darüber disku­tiert, ob das Münch­ner EM-Stadi­on beim Gruppen­fi­na­le am 23. Juni gegen Ungarn in Regen­bo­gen­far­ben leuch­ten könnte. Einen entspre­chen­den Antrag will Münchens Oberbür­ger­meis­ter Dieter Reiter (SPD) bei der UEFA stellen. Hinter­grund ist ein vom ungari­schen Parla­ment gebil­lig­tes Gesetz, das die Infor­ma­ti­ons­rech­te von Jugend­li­chen in Hinblick auf Homose­xua­li­tät und Trans­se­xua­li­tät einschränkt.