KÜRNBACH — Geflüch­te­te aus der Ukrai­ne können das Oberschwä­bi­sche Museums­dorf Kürnbach mit einer Broschü­re in ihrer Mutter­spra­che erkun­den. Auf 20 Seiten bietet die neue Broschü­re Inter­es­san­tes auf Ukrai­nisch zu den Häusern im Museums­dorf. „Wir wissen aus den bishe­ri­gen Kürnba­cher Projek­ten für Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, wie wichtig ein Angebot in der jeweils eigenen Sprache ist“, hebt Landrat Dr. Heiko Schmid hervor. „Und da wir unser Museums­dorf auch für die Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne inter­es­sant machen wollen, haben wir hier rasch gehandelt.“

An die Struk­tu­ren angepass­tes Angebot

Eine Reihe von Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner haben das Museum bereits in den letzten Wochen besucht. Da sehr viele bei Privat­leu­ten unter­ge­kom­men sind, musste das Museums­team seine mit anderen Geflüch­te­ten erprob­ten Heran­ge­hens­wei­sen anpas­sen. „Als wir 2019/20 unser Projekt für Geflüch­te­te unter anderem aus Syrien gestar­tet haben, konnten wir gemein­sam mit dem Amt für Flücht­lin­ge und Integra­ti­on gezielt Angebot für ganze Gruppen machen“, erinnert sich Museums­päd­ago­gin Verena Amann. „Das konnte hier wegen der ganz anderen Struk­tu­ren aber nicht funktio­nie­ren. Weil ukrai­ni­sche Besuche­rin­nen und Besucher allei­ne oder zusam­men mit Deutschen ins Museums­dorf kommen, haben wir uns mit der Broschü­re für ein bewähr­tes, in der Form hier sehr gut passen­des Bildungs­an­ge­bot entschieden.“ 

Profes­sio­nell übersetzt – nieder­schwel­li­ges Angebot

Die Broschü­re wurde von profes­sio­nel­len ukrai­ni­schen Dolmet­schern übersetzt. Sie wird an der Kasse kosten­los an ukrai­nisch­spra­chi­ge Besuche­rin­nen und Besucher ausge­ge­ben. Die Broschü­re steht zudem zum Download auf der Website des Museums bereit – natür­lich auf einer ukrai­nisch­spra­chi­gen Unterseite. 

In der Kürnba­cher Museums-App finden sich bereits seit einigen Jahren auch fremd­spra­chi­ge Angebo­te. Während sich die Inhal­te auf Englisch, Franzö­sisch und Italie­nisch an ein touris­ti­sches Publi­kum richten, sind die Fassun­gen auf Arabisch, Russisch und Türkisch ein geziel­tes Angebot für Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, die in Oberschwa­ben leben. „Uns geht es darum, möglichst vielen Menschen ein leben­di­ges Bild der oberschwä­bi­schen Geschich­te zu vermit­teln – egal, ob sie in Oberschwa­ben oder im Ausland geboren sind, ob sie freiwil­lig gekom­men oder hierher geflo­hen sind“, so Landrat Dr. Heiko Schmid. „Wichtig ist der nieder­schwel­li­ge Ansatz, und dafür ist diese Broschü­re auf Ukrai­nisch ein weite­rer Baustein.“