WEINGARTEN — Koope­ra­ti­ves Forschungs­pro­jekt an den Hochschu­len Ravens­burg-Weingar­ten und Esslin­gen unter­sucht die Umset­zung der Pflegeberufereform.

Wie wird das neue Berufs­ge­setz für die Pflege, das am 1. Januar 2020 in Kraft getre­ten ist, von beruf­li­chen Schulen und Ausbil­dungs­be­trie­ben umgesetzt und ausge­stal­tet? Mit dieser Frage beschäf­tigt sich das am 1. Juni diesen Jahres gestar­te­te Forschungs­pro­jekt „Umset­zung der Pflege­be­ru­fe­re­form – Gradmes­ser der Entwick­lung in Baden-Württem­berg“ (UP-GradE).

Bisher gab es drei unter­schied­li­che Pflege­aus­bil­dun­gen, die sich an der jewei­li­gen Lebens­pha­se der zu pflegen­den Menschen ausrich­te­ten: Gesund­heits- und Kinder­kran­ken­pfle­ge, Gesund­heits- und Kranken­pfle­ge sowie Alten­pfle­ge. Nun werden diese drei Ausbil­dungs­be­ru­fe zu einer Ausbil­dung mit einem genera­lis­ti­schen Berufs­pro­fil zusam­men­ge­führt. Die neue Berufs­be­zeich­nung lautet nun „Pflege­fach­mann bzw. Pflege­fach­frau“. Ziel ist es, den verän­der­ten Anfor­de­run­gen der Versor­gungs­pra­xis besser entspre­chen zu können. Außer­dem macht die neue Ausbil­dung den Zugang zum Pflege­be­ruf attrak­ti­ver, weil sie viele unter­schied­li­che beruf­li­che Möglich­kei­ten eröffnet.

Frühzei­ti­ge Prüfung des neuen Pflegeberufegesetzes

Das Forschungs­team rund um Profes­sor Dr. Maik H.-J. Winter von der RWU und Profes­so­rin Dr. Karin Reiber von der Hochschu­le Esslin­gen unter­sucht in dieser Studie die Gelin­gens­be­din­gun­gen und Hinder­nis­se der Umset­zung der Geset­zes­no­vel­le in Baden-Württem­berg. Hierzu werden Ausbil­dungs­ver­ant­wort­li­che in Schulen und Betrie­ben mittels eines Online-Frage­bo­gens und Inter­views befragt. 

Über einen Zeitraum von zwei Jahren wird die Umset­zung der Ausbil­dungs­re­form beglei­tet, um möglichst frühzei­tig dort nachbes­sern zu können, wo dies erfor­der­lich ist. Was hilfreich ist und den Erfolg der Ausbil­dungs­re­form unter­stützt, kann bekannt gemacht werden, so dass alle davon profi­tie­ren. „Von einer gelin­gen­den Umset­zung des Pflege­be­ru­fe­ge­set­zes ist die Sicher­stel­lung unserer zukünf­ti­gen pflege­ri­schen Versor­gung abhän­gig“, betonen Maik Winter, Direk­tor des Insti­tuts für Geron­to­lo­gi­sche Versor­gungs- und Pflege­for­schung an der RWU und seine Kolle­gin Karin Reiber von der Hochschu­le in Esslingen.

Geför­dert wird das Projekt mit rund 138.00 Euro durch das Minis­te­ri­um für Wissen­schaft, Forschung und Kunst Baden-Württem­berg im Rahmen der Förder­li­nie „Innova­ti­ve Projekte“.