NEW YORK (dpa) — Für die Familie des Ex-US-Präsi­den­ten wird es ungemüt­lich: Trump und seine Kinder Eric, Donald Junior und Ivanka stehen im Zentrum einer Zivil­kla­ge in New York. Es geht um Betrug.

Die Staats­an­walt­schaft des Bundes­staats New York erhebt eine Zivil­kla­ge gegen den frühe­ren US-Präsi­den­ten Donald Trump wegen Betrugs. Auch gegen Trumps Unter­neh­men und seine Kinder Donald Junior, Eric und Ivanka wird Ankla­ge erhoben, wie General­staats­an­wäl­tin Letitia James in New York ankündigte.

Den Vorwür­fen zufol­ge sollen die Angeklag­ten ihre Finan­zen je nach Bedarf größer oder kleiner gerech­net haben, um beispiels­wei­se einfa­cher an Kredi­te zu kommen oder um weniger Steuern zu zahlen. Auch die Deutsche Bank soll solche Kredi­te gewährt haben, sagte James.

«Donald Trump hat fälsch­li­cher­wei­se sein Vermö­gen um Milli­ar­den Dollar aufge­bläht, um sich selbst zu Unrecht zu berei­chern und um das System auszu­trick­sen — und damit uns alle», sagte James. Sie hat über drei Jahre hinweg zivil­recht­li­che Ermitt­lun­gen gegen Trumps Firmen­im­pe­ri­um gelei­tet und laut Angaben vom Mittwoch mit 65 Zeugen für die Ankla­ge gespro­chen und «Millio­nen Dokumen­te» ausge­wer­tet. Trumps Konzern weist die Vorwür­fe zurück.

In den USA gehören General­staats­an­wäl­te meist zu einer Partei und werden in vielen Bundes­staa­ten vom Volk gewählt. James ist Mitglied der Demokra­ti­schen Partei und zählt zur Regie­rung des Bundes­staats New York. Der zur Republi­ka­ni­schen Partei gehören­de Trump bezeich­net das Verfah­ren deshalb immer wieder als politisch motiviert und nennt es eine «Hexen­jagd».

Gegen den 76-Jähri­gen gibt es in vielen Instan­zen Vorwür­fe. Unter anderem soll das FBI vertrau­li­che und gehei­me Dokumen­te in Trumps Anwesen Mar-a-Lago sicher­ge­stellt haben. Im Bundes­staat Georgia soll er die Wahllei­tung unrecht­mä­ßig unter Druck gesetzt haben, bei der Wahl 2020 zusätz­li­che Stimmen für ihn auszu­wei­sen. Ein Unter­su­chungs­aus­schuss beschäf­tigt sich außer­dem mit seiner Rolle beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 und könnte am Ende die Empfeh­lung ausspre­chen, ihn straf­recht­lich zu verfolgen. 

Trump hat immer wieder angedeu­tet, 2024 noch einmal als Präsi­dent kandi­die­ren zu wollen, dies aber noch nicht offizi­ell angekün­digt. Exper­ten halten es für unwahr­schein­lich, dass eines der oft mehrjäh­ri­gen Verfah­ren mit Möglich­kei­ten für Revisi­on und Nachver­hand­lun­gen vor der Wahl im Novem­ber 2024 zu einer Verur­tei­lung führen würden.