MÜNCHEN (dpa) — Musik­pro­du­zent Ralph Siegel (76) hat angesichts des Kriegs in der Ukrai­ne ein neues Friedens­lied rausge­bracht. Der Song mit dem Titel «Nie wieder Krieg» ist am Mittwoch veröf­fent­licht worden. Die Produk­ti­on sei spontan zustan­de gekom­men, erzählt Siegel der Deutschen Presse-Agentur. Das Lied habe er eigent­lich für sein Musical «Zeppe­lin» geschrie­ben, dafür dann aber nicht verwen­det. Insofern habe er den Song schon in der Schub­la­de gehabt. Vergan­ge­nes Wochen­en­de sei er mit seinem «Zeppelin»-Team zusam­men­ge­ses­sen. «Und wir haben nichts anderes gemacht, als über diesen schreck­li­chen Russland-Krieg zu sprechen.»

Inner­halb nur einer Nacht hätten sie das Lied aufge­nom­men. Inter­pre­ten sind Sebas­ti­an Hämer und Tim Wilhelm. «Sie haben eine tolle Versi­on gemacht, mit sehr viel Herz und sehr viel Seele.»

«Die Welt spielt natür­lich die alten Songs, von John Lennon zum Beispiel», sagt Siegel und freut sich, dass auch sein berühm­tes­ter Song «Ein bisschen Frieden» in den Radio­sen­dern läuft. Dass das Lied am Freitag­abend beim Vorent­scheid zum Eurovi­si­on Song Contest (ESC) gespielt wurde, habe ihn sehr berührt. «Als das ganze Publi­kum das Lied gesun­gen hat, das war ein sehr bewegen­der Moment.» Mit dem Anti-Kriegs-Lied hatte Kompo­nist Siegel 1982 den Grand Prix gewon­nen, gesun­gen von der damals erst 17-jähri­gen Sänge­rin Nicole. Am Freitag stand aller­dings statt Nicole die Schla­ger­sän­ge­rin Gitte Haenning auf der Bühne.

Die Situa­ti­on zwischen Russland und der Ukrai­ne sei furcht­bar und die nuklea­re Situa­ti­on mache noch mehr Angst. «Die Welt so in Unord­nung zu bringen — das hat kein Ukrai­ner verdient, auch kein Russe, kein Europä­er, niemand auf der Welt», so Siegel. «Das ist einfach Wahnsinn.»