BERLIN (dpa) — In Deutsch­land war das Paar schon öfter, jetzt folgt der erste offizi­el­le Staats­be­such in Berlin. Der nieder­län­di­sche König Willem-Alexan­der nutzt zur Anrei­se gleich mal seinen Flugschein.

Royaler Besuch aus den Nieder­lan­den: König Willem-Alexan­der und seine Frau, Königin Máxima, sind zu einem mehrtä­gi­gen Staats­be­such in Berlin eingetroffen.

Die beiden lande­ten am Montag auf dem Berli­ner Flugha­fen und wollen bis Mittwoch bleiben. Auf dem Programm stehen unter anderem politi­sche Gesprä­che, etwa mit Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel (CDU).

Während des Flugs saß Willem-Alexan­der im Cockpit der Regie­rungs­ma­schi­ne. Nach Mittei­lung des Hofes flog er die Boeing von Den Haag nach Berlin. Der 54-Jähri­ge hat einen Flugschein und ist schon regel­mä­ßig als Copilot auf Linien­flü­gen der KLM mitgeflogen.

Als das Königs­paar am Vormit­tag in Berlin aus dem Jet steigt, regnet es in Strömen. Der Schirm eines bereit­ste­hen­den Mitar­bei­ters klappt im Wind um und muss gebän­digt werden. Máxima erscheint im verspiel­ten Sommer­kleid mit Hütchen und Handschu­hen, Willem-Alexan­der im Anzug und mit Bart.

Die beiden werden mit Salut­schüs­sen begrüßt und fahren ins Schloss Belle­vue. Dort empfängt sie Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­mei­er. Auch dessen Frau Elke Büden­ben­der ist dabei, sie ist derzeit wegen eines Bruchs mit Krücken unter­wegs. Auf Fotos wird viel gelächelt. Während der Begrü­ßung mit militä­ri­schen Ehren schrei­tet Willem-Alexan­der zackig über den roten Teppich.

Wenn Royals unter­wegs sind, haben sie einen vollen Termin­plan. Das nieder­län­di­sche Königs­paar will mehre­re Einrich­tun­gen der Kultur und Wissen­schaft besuchen. Zur Vorbe­rei­tung gibt es Pläne, in denen mal drei Minuten hierfür vorge­se­hen sind, mal acht Minuten dafür. Also rein ins Auto, raus aus dem Auto. Zwischen­durch Winken.

Am Montag­nach­mit­tag ist Willem-Alexan­der etwa im Anne Frank Zentrum in Berlin. Das Paar besucht auch das Robert Koch-Insti­tut, das in Deutsch­land eine wichti­ge Rolle im Kampf gegen das Corona­vi­rus innehat. Die Pande­mie hat auch den Alltag zwischen Deutsch­land und den Nieder­lan­den verän­dert. Mal eben über die Grenze fahren fürs Wochen­en­de? Einen Urlaub auf der Nordsee­insel planen?

Bei ihrem Staats­be­such in Deutsch­land sieht man die könig­li­chen Gäste immer wieder mit einem Mund-Nasen-Schutz. Für den König ist es der erste offizi­el­le Staats­be­such in Deutsch­land seit seiner Amtsüber­nah­me 2013. Er hat zwar schon alle Bundes­län­der besucht, der offizi­el­le Staats­be­such in Berlin war aber wegen der Pande­mie verscho­ben worden und wird nun nachgeholt.

Aller­dings gilt weiter­hin, dass die Menschen Abstand halten sollen. Viele Möglich­kei­ten, das Paar zu sehen und Fotos zu machen, gibt es eher nicht. Am Nachmit­tag war aber ein Besuch mit Berlins Regie­ren­dem Bürger­meis­ter Micha­el Müller (SPD) am Branden­bur­ger Tor geplant. Ein Ort, an dem sich mancher Royal schon ablich­ten ließ.

König Willem-Alexan­der ist über seinen Vater, den deutschen Prinz Claus von Amsberg, eng mit Deutsch­land verbun­den und spricht fließend Deutsch. Am Diens­tag soll er seinen Staats­be­such fortset­zen. Dann ist auch ein Treffen mit Kanzle­rin Merkel geplant. Für den König ist es auch ein Abschied von Merkel, deren Regie­rungs­zeit zu Ende geht.

Von Andre­as Raben­stein, Annet­te Birschel und Gisela Gross, dpa